Bruckner in Wien – Er konnte über sich selbst lakonisch schimpfen: "Ich Esel!!!". Er wusste, dass er mit seiner Musik völlig neue Wege beschritt und dass er damit provozierte. Zu Lebzeiten sah er sich stets vehementer Kritik ausgesetzt, Erfolge stellten sich erst in der zweiten Hälfte eines nie geradlinigen Lebens ein. Heute zählt Anton Bruckner zu den sinfonischen Klassikern der Romantik, doch immer noch halten sich hartnäckige Klischees über ihn: untertänig, unbeholfen, unverstanden. Bruckners Genialität wirkt verstörend, besonders in einem Zeitalter, das zunehmend kurzgetaktet scheint. Gerade deshalb aber besitzt seine Musik die Kraft einer Gegenstromanlage.
Musikliste
Emilia Giuliani:
Präludium op. 46 Nr. 1
Siegfried Schwab (Gitarre)
Rudolf Sieczynski:
Wien, du Stadt meiner Träume
Fritz Wunderlich (Tenor)
Orchester der Wiener Volksoper
Leitung: Robert Stolz
Hugo Wolf:
Abschied
Dietrich Fischer-Dieskau (Bariton)
Sviatoslav Richter (Klavier)
Johann Sebastian Bach:
Contrapunctus 12 aus der Kunst der Fuge BWV 1080
Keller Quartett
Franz Liszt:
Walzer aus Gounods Oper „Faust“
Jean-Yves Thibaudet (Klavier)
Anton Bruckner:
Allegro aus der Sinfonie „Nullte“
Wiener Philharmoniker
Leitung: Christian Thielemann
Johannes Brahms:
Scherzo aus der Serenade Nr. 1 D-Dur op. 11
Gewandhausorchester Leipzig
Leitung: Riccardo Chailly
Anton Bruckner:
Adagio aus der Sinfonie Nr. 7 (Bearb. für Kammerensemble)
Linos-Ensemble
Gioacchino Rossini:
Ouvertüre zur Oper Der Barbier von Sevilla, Bearbeitung
Comedian Harmonists
Anton Bruckner:
Adagio aus der Sinfonie Nr. 9
Berliner Philharmoniker
Leitung: Günter Wand
Musikstunde vom 6.9.2024 | Anmaßend genial – Anton Bruckner zum 200. Geburtstag (5/5)