Bruckner und der liebe Gott – Er konnte über sich selbst lakonisch schimpfen: "Ich Esel!!!". Er wusste, dass er mit seiner Musik völlig neue Wege beschritt und dass er damit provozierte. Zu Lebzeiten sah er sich stets vehementer Kritik ausgesetzt, Erfolge stellten sich erst in der zweiten Hälfte eines nie geradlinigen Lebens ein. Heute zählt Anton Bruckner zu den sinfonischen Klassikern der Romantik, doch immer noch halten sich hartnäckige Klischees über ihn: untertänig, unbeholfen, unverstanden. Bruckners Genialität wirkt verstörend, besonders in einem Zeitalter, das zunehmend kurzgetaktet scheint. Gerade deshalb aber besitzt seine Musik die Kraft einer Gegenstromanlage.
Musikliste
Emilia Giuliani:
Präludium op. 46 Nr. 1
Siegfried Schwab (Gitarre)
Anton Bruckner:
Sanctus aus der Messe Nr. 1 d-Moll
The Monteverdi Choir
Wiener Philharmoniker
Leitung: John Eliot Gardiner
Anton Bruckner:
Psalm 22
Robin Gaede (Klavier)
Calmus Ensemble
Franz Schubert:
Andante un poco mosso aus dem Klaviertrio Nr. 1 D 898
Lars Vogt (Klavier)
Christian Tetzlaff (Violine)
Tanja Tetzlaff (Violoncello)
Anton Bruckner:
Libera me
RIAS-Kammerchor
Akademie für Alte Musik Berlin
Leitung: Łukasz Borowicz
Edvard Grieg:
Erotik op. 43 Nr. 5
Leif Ove Andsnes (Klavier)
Johannes Brahms:
Denn alles Fleisch aus Ein Deutsches Requiem op. 45
Hans-Peter und Volker Stenzl (Klavier)
Felix Mendelssohn Bartholdy:
Herbstlied op. 63 Nr. 4
Angelika Kirchschlager (Mezzosopran)
Barbara Bonney (Sopran)
Malcolm Martineau (Klavier)
Hans Pfitzner:
Vorspiel 3. Akt aus Palestrina
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Leitung: Kirill Petrenko
Anton Bruckner:
In te, Domine, speravi aus Te Deum
Krassimira Stoyanova, Yvonne Naef, Christoph Strehl, Günther Groissböck (Solisten)
Chor des Bayerischen Rundfunks
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: Bernard Haitink
Musikstunde vom 4.9.2024 | Anmaßend genial – Anton Bruckner zum 200. Geburtstag (3/5)