Nachlese

Liveblog vom Takeover Festival im Festspielhaus Baden-Baden

Stand
Autor/in
Jennifer Düing & Samira Straub

„Mitmachen!“ war die Leitidee des jungen Festivals, das vom 4. bis zum 6. Februar im Baden-Badener Festspielhaus stattfand. SWR2 war an den ersten beiden Tagen live vor Ort und hat sich bei Konzerten, Workshops und Shows für Sie umgeschaut.

Vali aus Oberkirch findet das Takeover „ultracool“

Wer sind eigentlich die Besucher*innen, die das Festival mitgestalten? Wir haben nachgefragt bei Vali aus Oberkirch, die sich anfangs gar nicht so sicher war, was sie eigentlich bei Takeover erwartet. Sie genoss, wie sie sagt, den interessanten Blick hinter die Kulissen einer Produktion, den sie sonst bislang nur von Schultheatern oder kleineren Aufführungen kannte.

Takeover Festival im Baden-Badener Festspielhaus

Sie wollte sich ausprobieren, einfach mal reinschauen bei Workshops und Konzerten und am Ende wurden ihre Erwartungen mehr als nur übertroffen. Valis Fazit nach Tag 1: „Ultracool!“

Selbst Beethoven stattet dem Takeover Festival einen Besuch ab

Naja, nicht ganz. Aber irgendwie schon: „Technofan sei er gewesen, ganz gewiss“ kündigte Jazzrausch-Frontmann Roman Sladek eine Interpretation des Streicherquartett Nummer 14 von Komponist Ludwig van Beethoven an.

Doch ganz offenbar ist der Geist Beethovens mit der modernen Interpretation seines Stücks nicht ganz so zufrieden. Schon zu Beginn des Songs durchdringt ein dröhnendes Surren die Musik, das erst nach einigen Minuten aufhört. War das nun ein schlichter Technikfehler oder doch der Geist Beethovens, der in den Subwoofer kroch und sich gegen Technojazz wehrte? Roman Sladek ist sich sicher – es muss letzteres gewesen sein.

Das Publikum jubelt, der Auftritt war dennoch ein voller Erfolg. Und für die Standing Ovations musste niemand aufstehen, denn zum Ende des Konzerts stand ohnehin der ganze Saal.

Takeover Festival im Baden-Badener Festspielhaus

Die Jazzrausch Bigband bringt das Festspielhaus zum Beben

„Ein Wochenende sturmfreie Bude im Festspielhaus“: Mit frenetischem Applaus wurde diese Anmoderation vor dem Auftritt der Jazzrausch Bigband quittiert. Und diese sturmfreie Bude nutzen die Münchner von Jazzrausch direkt – da dauert es auch nicht lange, bis sich die ersten Besucher*innen von ihren Sitzen erheben und tanzen.

Die Stimmung ist ausgelassen, das Festspielhaus tanzt sich etwas angestauten Coronafrust weg und die studierten Jazzmusiker bringen mit ihrem Bigband-Techno den Saal zum Kochen. Stehendes Publikum gibt es im Festspielhaus sonst eher bei Standing Ovations am Ende einer Vorführung, heute gab es das schon etwas früher. Sturmfrei eben!

Takeover Festival im Baden-Badener Festspielhaus

Und wer genau hinschaut, findet auch einen kleinen Gast mit auf der Bühne. Tipp: Sein großer Freund durfte das Festival eröffnen.

Festivalleiter Dany Weyer ist begeistert von der Eröffnungsshow

Takeover Festival

„DUNDU hat die Magie nach Baden-Baden gebracht. Mit der goldenen Schlüsselübergabe von Intendant Benedikt Stampa war es die perfekte Festivaleröffnung.“

Ein Leuchten vor dem Festspielhaus

Vorsichtig blickte um 19.30 Uhr eine leuchtende Puppe um die Ecke: Gesteuert von fünf Puppenspielern bahnte sich Dundu seinen Weg zu den interessierten Festivalbesucher*innen, die dem nasskalten Wetter zum Trotz zahlreich der Eröffnungsshow beiwohnten.

Takeover Festival

Mit behutsamen Bewegungen nahm die fast fünf Meter große Puppe den symbolischen Schlüssel von Intendant Benedikt Stampa entgegen. Takeover Festival 2022: Los geht's!

Stefan Charius ist einer der Mitgründer von Dundu

Nachdem Stefan Charius in Stuttgart eine Ausbildung zum Sprecher absolvierte, verschlug es ihn nach Westafrika. Dort wollte er eigentlich Tanzen und Trommeln lernen – entdeckte allerdings die Kora für sich, eine Erzählharfe aus Westafrika. Auf ihr wurden erste Jazz- und Bluesmelodien erfunden.

Stefan Charius, Mitgründer von DUNDU

Charius ist glücklich darüber, wie es gelaufen ist. Die Kora sei „sein Instrument“.

Apropos Instagram: SWR2 berichtet live

Wer noch mehr Eindrücke vom Festival haben möchte, dem sei für das Wochenende der Instagram-Kanal von SWR2 empfohlen. Mit Stories, Videosequenzen und O-Tönen soll auch im Bewegtbild der Festivalcharakter eingefangen werden.

Eine digitale Fotowand macht den „Takeover“ möglich

Auf einer riesigen Leinwand im Foyer sieht man Eindrücke vom Festival: Aber hier gibt es keine Image-Fotos oder professionelle Bilder zu sehen, denn alles, was auf dieser Leinwand abgespielt wird, ist von den Besucher*innen gesteuert.

Via Instagram, Twitter oder Mail kann man seine Schnappschüsse vom Festival mit dem #Takeover22 einsenden, ehe sie wenige Minuten später bereits im Foyer zu sehen sind. Hier sind sicherlich ein paar spannende Momentaufnahmen des Wochenendes zu erwarten.

Takeover Festival im Baden-Badener Festspielhaus

Die Puppen von Dundu stehen schon bereit

In wenigen Stunden werden die Großpuppen von DUNDU das Festival offiziell eröffnen. Schon jetzt sieht man das Ensemble der Puppenspieler mit kleineren Puppen durch das Festspielhaus ziehen.

Ein kleiner Blick in ein Zimmer zeigt jedoch: Später wird es richtig groß!

Takeover Festival im Baden-Badener Festspielhaus
Animiert wird Dundu von einem Ensemble aus fünf professionellen Puppenspielern.

Die Musiker*innen der Jazzrausch Bigband nehmen es gelassen, wenn es mal länger dauert

Jazzrausch Bigband beim Soundcheck

Auch das Warten gehört zum Musiker*innen-Alltag: So ein Soundcheck kann viel Zeit kosten. Doch die Band nimmt es gelassen, auch, weil jede*r weiß, wie essenziell ein guter Sound für ein gelungenes Konzert ist.

Jede Venue ist anders, jeder Saal hat andere akustische Bedingungen, denen man gerecht werden muss. Während die Leute von Jazzrausch also entspannt ein paar Töne anspielen, hat die Crew vom Ton alle Hände voll zu tun.

Die Besucher*innen des Workshops können derweil frei entscheiden, wie sie dem Soundcheck beiwohnen wollen: Im Saal oder gar auf der Bühne? Heute gibt es keine Grenzen und es ist alles ein bisschen anders im Festspielhaus. Viele der Workshop-Teilnehmer*innen nutzen die Gelegenheit und nehmen die einmalige Chance war, auf der Bühne mit dabei zu sein.

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Autor/in
Jennifer Düing & Samira Straub