Sie wollen klarmachen, wie wichtig und schützenswert unsere Natur ist: Naturfotografinnen und -fotografen versuchen uns mit der Macht ihrer schönen Bilder zu bekehren. Denn der Blick auf das, was wir verlieren könnten, hilft vielleicht dabei, endlich umzudenken. Wir stellen Fotograf*innen vor, die mit ihren Naturbildern gegen die Zerstörung anfotografieren.
- Ulla Lohmann – die Vulkanfrau
- Markus Mauthe – der Umweltaktivist
- Michael Martin – der Wüstenforscher
- Nick Schmid – Fotograf und Filmer
- Rainer Zerback – die Welt ohne uns
- Silke Hüttche – Beste Naturfotografin 2023
Ulla Lohmann – die Vulkanfrau
300 Tage im Jahr reist sie durch die Welt, auf der Suche nach Bildern, die Geschichten erzählen: Mit acht Jahren war Ulla Lohmann das erste Mal am Vulkan, mit 18 Jahren erhielt sie den Bundespreis bei „Jugend forscht“. Heute, mit jetzt 46 Jahren hat sie fast alle Vulkane weltweit erkundet.
Ulla Lohmann dokumentiert weltweit Vulkane und die Menschen, die in ihrer unmittelbaren Nähe leben. Für die Kulturdoku „Die Vulkanfrau“ hat SWR Kultur die Fotografin nach Vanuatu begleitet.
SWR Kultur Doku Die Vulkanfrau - Ulla Lohmanns Reise zum Mittelpunkt der Erde
Die SWR Kultur Doku ist ab dem 3. November in der ARD Mediathek verfügbar.
Als erste Frau hat Ulla Lohmann sich 600 Meter tief in einen aktiven Vulkan abgeseilt. Sie hat die höchsten Gipfel der Welt erklettert, um am Kraterrand der Vulkane die spannendsten Fotos zu bekommen. Dabei kommt sie auch immer mit den Menschen vor Ort in Berührung.
„Die Menschen auf meinen Fotos – die Vulkanmenschen – sind keine Objekte“, erklärt Ulla Lohmann. „Ich teile mit ihnen Haus und Laus, ich lebe mit ihnen. So entstehen Freundschaften, so entstehen die besten Fotos.“
Diese Fotos hat die Fotografin auch in ihrem Bildband „Vulkanmenschen“ verewigt.
Markus Mauthe – der Umweltaktivist
Für seine Fotos reist Markus Mauthe aus Friedrichshafen seit dreißig Jahren durch die ganze Welt. Seine Mission: mit Bildern deutlich machen, dass wir das Klima und die Artenvielfalt schützen müssen.
Markus Mauthe ist gerade auch für das Greenpeace-Projekt „6 Reiseziele - 2 Generationen - eine Reise“ unterwegs.
Zusammen mit Louisa Schneider reist der Fotograf zu Orten auf unserem Planeten, an denen man die Folgen der Klimakatastrophe schon jetzt deutlich sehen kann.
Einige seiner Arbeiten sind im Bildband „Jäger des Lichts“ veröffentlicht.
Michael Martin – der Wüstenforscher
Seit mehr als 35 Jahren reist Michael Martin als Naturfotograf um die Welt. Sein Spezialgebiet: Wüstenfotografie.
Martin hat über dreißig Bildbände veröffentlicht. In seinen Bildern dokumentiert er was für ein einzigartiger Ort die Erde ist und was wir verlieren, wenn es uns nicht gelingt, unseren Planeten zu schützen.
Es wäre jedem zu wünschen, so Martin, mehr Zeit in der Natur zu verbringen: „Dann merkt man, dass die Natur nicht gefährlich und nicht böse ist. Wir sind Teil der Natur und die Natur ist schön, ist gut.“
In seinem Buch „Terra. Gesichter der Erde“ geht es neben den eindrucksvollen Bildern auch um die verschiedenen Erdzeitalter, bevor das dynamische Gleichgewicht durch die Eingriffe des Menschen aus den Fugen geraten ist.
Nick Schmid – Fotograf und Filmer
Eigentlich hübscht Nick Schmid Bilder am Computer auf. Als Grafiker für ein Möbelhaus verdient er vor allem als Schreibtischtäter sein Geld.
Aber sobald er kann, lässt er die Maus fallen und geht raus in die Natur. Der Landschaftsfotograf hält überall auf der Welt fest, was ihn berührt.
Nick Schmid möchte, dass die Leute ein besseres Verständnis für den Umgang mit der Natur bekommen. Mit meinen Bildern wolle er zeigen, dass es schöne Orte auf der Erde gibt. Sein Kredo: „Mach die doch nicht kaputt und gib ein bisschen drauf acht.“
Jetzt hat er auch eine Doku über seine Fotoreise auf die Insel Socotra im Indischen Ozean gedreht. „Socotra – Fotografische Expedition in eine fremde Welt“ kann man sich auf YouTube anschauen.
Rainer Zerback – die Welt ohne uns
In ca. fünf Milliarden Jahren ist Schluss mit unserem Planeten, sagen die Prognosen. Doch wann ist Schluss mit uns Menschen? Vermutlich früher.
Wie eine Welt ohne uns aussähe, hat Fotograf Rainer Zerback aus Ludwigshafen am Rhein in seiner neuen Monografie „The World Without Us” festgehalten.
In seinem Bildband rückt Rainer Zerback durch gezielte Bildbearbeitung einzelne alltägliche Gegenstände in den Fokus: Spuren menschlicher Zivilisation: Autos, Strommasten, Behausungen aller Art.
Was im ersten Moment den Eindruck friedlicher Abgeschiedenheit erweckt, wirkt auf den zweiten Blick irritierend und beunruhigend.
Silke Hüttche – Beste Naturfotografin 2023
Für ihr Vogelbild „Szenen einer Ehe“ wurde die Fotografin von der Gesellschaft für Naturfotografie zur besten Naturfotografin 2023 gekürt. Vögel haben es ihr angetan, aber sie interessiert sich für alles was mit Natur zu tun hat und hält diese Momente mit ihrer Kamera fest.
Naturfotografinnen und -fotografen
Gespräch Wir müssen handeln – Der Naturfotograf und Umweltaktivist Markus Mauthe
Markus Mauthe zeigt die Schönheit der Welt – aber auch ihre Zerstörung. Der langjährige Naturfotograf wurde so auch zum Umweltaktivisten, er erzählt von Tiefpunkten und was ihm trotz allem Mut macht.