Reichlich absurdes und lesenswertes findet sich im neuen Erzählband des US-Amerikaners, urteilt die Diskussionsrunde.
George Saunders ist besonders bekannt für seine Kurzgeschichten und seinen Roman "Lincoln im Bardo", der den Man Booker Prize gewann. Saunders' Werke zeichnen sich durch ihren schwarzen Humor, tiefgehende Menschlichkeit und innovative Erzählstrukturen aus. Seine präzise Sprache lassen alltägliche und fantastische Szenarien gleichermaßen lebendig werden.
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Platz 9 (33 Punkte) George Saunders: Tag der Befreiung
George Saunders kehrt zu den Erzählungen zurück. In „Tag der Befreiung“ hebt er die Grenze zwischen Gegenwart und Zukunft auf. Befinden wir uns in einer Dystopie? Oder in einer grell verzerrten Gegenwart?
Persönliche Empfehlung von Meike Feßmann George Saunders: Tag der Befreiung. Stories
Seine Figuren hungern nach Normalität, aber die gibt es schon lange nicht mehr. In den Geschichten des US-Amerikaners ist immer Krise. Sein Stil ist bizarr, seine Weltauffassung rast zwischen gezielter Apokalyptik, moralischer Doppelbödigkeit und blitzschneller Aufheiterung hin und her. Wir gleiten durch extrem verzerrte Bewusstseinszustände, durch Rückkopplungsschleifen, ein Gewirr aus Gegenwart und Vergangenheit. Mit Empathie kommt man nicht weit. Eine Übung in Lockerlassen, Knobeln und radikaler Offenheit.