Mit 88 ist bei ihr noch lange nicht Schluss. Bestseller-Autorin Ingrid Noll aus Weinheim hat mit „Gruß aus der Küche“ gerade erst wieder einen neuen Roman vorgelegt.
Abgründe lauern bei ihr gern und gerade im Alltäglichen. In diesem Fall wirft sie einen unerbittlichen Blick hinter die Kulissen eines vegetarischen Spitzenrestaurants. In der Küche brodelt es mächtig, weil sich das Team vom Gasthof „Aubergine“ gegenseitig belauert und bespitzelt, Eifersüchteleien und Kränkungen inklusive.
Mit großem psychologischen Gespür zeichnet Ingrid Noll gekonnt ein buntes Kaleidoskop an Befindlichkeiten. Dabei erzählt sie aus wechselnden Perspektiven und spürt den unterschiedlichen Generationen in ihrem Buch auch in ihren sprachlichen Ausdruckweisen nach.
Für ihren neuen Roman habe sie sich in puncto Jugendsprache mit ihren Enkelkindern beraten, erzählt Ingrid Noll in SWR2 am Samstagnachmittag, die zugleich deutlich betont: Ihre Geschichten habe sie nicht aus dem Familien- und Bekanntenkreis entliehen, „dann hätte ich keine Freunde mehr.“