Gespräch

„Ein schönes Buch ist in sich rund“ – Stiftung Buchkunst kürt die 25 schönsten deutschen Bücher

Stand
Interview
Kristine Harthauer
Interview mit
Birte Kreft (Stiftung Buchkunst)

Die 25 schönsten deutschen Bücher zeichnet jedes Jahr die Stiftung Buchkunst aus.

Zwei Jurys bewerten hunderte Bücher in einem aufwendigen Verfahren. Am Ende werden je fünf Bücher in fünf Kategorien wie Allgemeine Literatur, Kinderbuch oder Kunstbücher ausgezeichnet.

Inhalt kann auch die Gestaltung prägen

Seit einem Jahr ist Birte Kreft Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst. Sie beschreibt im Gespräch mit dem lesenswert Magazin die Kriterien, nach denen ein Buch als schön bewertet wird:

Wir bei der Stiftung Buchkunst sagen immer, ein schönes Buch ist eines, das in sich rund ist.

Die Jurys beurteilten zwar nicht den Inhalt des Buches, dennoch sei dieser wichtig für die Gestaltung.

Wie etwa bei dem ausgezeichneten Buch „An Rändern“ von Angelo Tijssens. Das Buch erzählt von einem Mann, der in seine Heimat reist und sich dort seinen schmerzhaften Erinnerungen stellt. Wie der Titel „An Rändern“ es bereits sagt, ist auch der Text im Buch an den Rand gerückt.

Gute Ideen kosten nicht unbedingt viel

Wie hier Form und Inhalt ineinander greifen, habe der Jury besonders gefallen, sagt Birte Kreft:

In dem Buch gibt es auch schwarze Seiten, die das Thema Depression aufgreifen. Parallel dazu ist der Umschlag in einem hoffnungsvollen Rosa. Es geht auch darum, was für gute Ideen Gestalter:innen haben, um die immer kleiner werdenden Budgets in eine gute Gestaltung und damit in ein gutes Buch umsetzen.

Genau das sei in Zeiten steigender Papier- und Druckkosten die Herausforderung. Es würden nicht nur die großen Publikumsverlage ausgezeichnet, sondern auch kleinere, die „auch mutige Entscheidungen treffen wie der Trottoir Noir Verlag aus Leipzig oder shift books aus Berlin“, so Kreft.

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