Die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2022 steht fest. Aus den 20 Nominierten hat die Jury sechs Titel für die Shortlist gewählt. Am 18. Oktober wird bekannt gegeben, wer dieses Jahr die begehrte Auszeichnung erhält.
Die Nominierten für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2022 sind:
- Fatma Aydemir: Dschinns (Carl Hanser Verlag)
- Kristine Bilkau: Nebenan (Luchterhand Literaturverlag)
- Daniela Dröscher: Lügen über meine Mutter (Kiepenheuer & Witsch)
- Jan Faktor: Trottel (Kiepenheuer & Witsch)
- Kim de l'Horizon: Blutbuch (DuMont Buchverlag)
- Eckhart Nickel: Spitzweg (Piper Verlag)
SWR-Literaturkritiker Carsten Otte über die Auswahl der Shortlist:
Die Qualität der ausgewählten Prosa sei auf keinen literarischen Nenner zu bringen. Eher fiele auf, dass ein Großteil der Texte von politischen und gesellschaftskritischen Botschaften getragen ist, und nicht von literarischer Finesse, meint SWR-Literaturkritiker Carsten Otte in seinem Kommentar.
25.000 Euro Prämie für das siegreiche Buch
Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den deutschsprachigen "Roman des Jahres" aus.
Der Preis ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert: Der oder die Preisträger*in erhält 25.000 Euro, die übrigen fünf Autor*innen der Shortlist erhalten jeweils 2.500 Euro. Der Deutsche Buchpreis wird am 17. Oktober verliehen.
Die Longlist wurde bereits im August vorgestellt:
Literatur Diese Bücher sind auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2022
Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2022 steht fest. Aus den 20 Nominierten wählt die Jury sechs Titel für die Shortlist, die am 20. September 2022 veröffentlicht wird.
Im vergangenen Jahr ging der Deutsche Buchpreis an die Autorin Antje Rávik Strubel für ihren Roman „Die blaue Frau“.
Kommentar Auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2022 ist für alle etwas dabei
Die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2022 steht fest. In einem mehrstufigen Verfahren hat die Jury 20 Titel ausgewählt, um im September eine Shortlist mit sechs Romanen bekanntzugeben. Eine ausgewogene Auswahl, die einlädt, Neues zu entdecken, kommentiert SWR2 Literaturkritiker Carsten Otte.
Literatur Deutscher Buchpreis an Antje Rávik Strubel für ihren Roman "Blaue Frau"
Antje Rávik Strubel erhält den Deutschen Buchpreis 2021 für ihren Roman „Blaue Frau“. „Mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision schildert Antje Rávik Strubel die Flucht einer jungen Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung. Schicht um Schicht legt der aufwühlende Roman das Geschehene frei“, heißt es in der Jury-Begründung.
Buchkritik Fatma Aydemir: Dschinns
Fatma Aydemir erzählt in ihrem zweiten Roman „Dschinns“ eine Familien- und Dämonengeschichte, die von der Migration einer kurdischen Familie nach Deutschland erzählt, von Sexismus, Rassismus und einem traurigen Geheimnis der Eltern, das auch das Leben der vier Kinder bestimmen wird. So eindringlich manche Szenen, so überladen wirkt die Gesamtkonstruktion des Romans. Die Sprache erinnert zuweilen an die Zeitungskolumnen der meinungsstarken Autorin, die Redakteurin bei der taz ist.
Rezension von Carsten Otte.
Hanser Verlag, 368 Seiten, 24 Euro
ISBN 978-3-446-26914-9
SWR Bestenliste Kristine Bilkau: Nebenan
Ein moderner Schauerroman, der das Grauen im Alltäglichen findet. Plötzlich verschwinden die Nachbarn spurlos. Ein mysteriöser Junge taucht auf. Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Einbildung verschwimmen.
Buchkritik Eckhart Nickel: Spitzweg
Eine amouröse Dreiecksgeschichte, die in einer Rachefantasie mündet, und ein Kunstdiebstahl, der zum Nachdenken über die Macht der Bilder anregt. Der Roman „Spitzweg“ von Eckhart Nickel beschäftigt sich auf so artifizielle wie unterhaltsame Weise mit der Frage, was uns vergangene Kunstwelten heute noch erzählen können.
Eckhart Nickel - Spitzweg
Piper Verlag, 256 Seiten, 22 Euro
ISBN 978- 3- 492- 07143-7
Rezension von Carsten Otte