Gespräch

„Vom Westen nichts Neues" – Kriegsreporter Emran Feroz über sein Leben zwischen Afghanistan und Österreich

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Interview
Kerstin Bachtler

Der österreischisch-afghanische Journalist Emran Feroz fühlt sich in Innsbruck ebenso zu Hause wie in Kabul. Nach dem Studium der Politik- und Islamwissenschaft arbeitete er als Kriegsreporter für „Die Zeit“ und die “New York Times„. Über sein Leben zwischen Alpen und Hindukusch und sein politisches Erwachsenwerden erzählt er in seinem Buch „Vom Westen nichts Neues.“

Nach 9/11 fragte ihn die Lehrerin: Warum haben die Terroristen das getan?

In Emran Feroz' Familie wurde ständig über Politik und den Krieg in Afghanistan gesprochen, außerhalb war das jedoch nie ein Thema, sagt Feroz. Mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 änderte sich das schlagartig, es gab überall ein sehr negatives Bild von Afghanistan. „Am 12. September fragte mich meine Lehrerin in der Schule, warum die Terroristen das gemacht hätten, weil sie mich mit den Taliban in Afghanistan in Verbindung brachte.“

Vorteil als Reporter in Afganistan durch Mehrsprachigkeit

Da Emran Feroz Verwandte und Freunde in Kabul hat und die Sprache des Landes spricht, kann er sich dort ohne die Einschränkungen bewegen, die andere Journalisten erfahren. Er kritisiert, dass Korrespondenten vor Ort oft nur aus einem abgesicherten Hotelzimmer in der „Green Zone" berichten, aber nicht mit den Menschen sprechen.

Plädoyer gegen Spaltung und Hetze

Die aktuellen rechtsextremen Positionen wie zum Beispiel die AfD-Pläne einer „Remigration“ von Flüchtlingen hält Emran Feroz für gefährlich. Seiner Meinung braucht es Übersetzer, die nicht nur den sprachlichen Kontakt ermöglichen, sondern auch als Vermittler zwischen den Kulturen fungieren.

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