Wer ein Buch aufschlägt, entdeckt eine andere Welt. Diesem Abenteuer widmet sich Eberhard Falcke seit vielen Jahren für SWR Kultur Literatur und als Jury-Mitglied der SWR-Bestenliste. Er verfolgt die Neuerscheinungen, lässt sich von jungen Talenten überraschen und verfolgt etablierte Größen auf ihrem Weg.
In München studierte er Literatur-, Politik- und Theaterwissenschaft. Auf eine Magisterarbeit über Thomas Bernhard (im Wettlauf mit dessen Veröffentlichungen) folgte die Promotion mit einer Arbeit über Krankheit als Deutungsmuster bei Nietzsche und Thomas Mann. Die fixe Idee mit Literatur und Schreiben Geld zu verdienen, führte zur Literaturkritik in Zeitungen und Funk (u.a. schon bei SR und SWF).
Mit jedem neuen Buch stellt sich die Frage: Was kann uns diese Entdeckung bieten? Nimmt sie uns gefangen, lässt sie uns kalt, weckt sie Widerspruch? Anderen davon zu berichten, enthusiastisch, kritisch, mit genauem Blick, das ist für Eberhard Falcke spannend wie eh und je. In Feature-Formaten hat er sich u.a. mit Persönlichkeiten wie Mark Twain, Irmgard Keun, Peter Handke oder Toni Morrison befasst.
Für den SWR hat Eberhard Falcke Features über die argentinische Literatur und Landeskultur geschrieben. Er ist Mitglied im Tukan Kreis e.V., der in München literarische Lesungen veranstaltet. Handwerklich gibt es für ihn immer wieder einiges zu tun im Atelier seiner Frau Beatriz Eidlitz, die als Künstlerin eine ganz eigene Technik entwickelt hat.
Beiträge von Eberhard Falcke
Buchkritik B. Traven – Die weiße Rose
Stapelweise häufen sich goldene Pesos auf dem Tisch der mexikanischen Hacienda Rosa Blanca. Doch Jacinto will das Land, von dem seine indigene Gemeinschaft seit Generationen lebt, nicht verkaufen. Für einen amerikanischen Erdölmagnaten aber ist der Wille von ein paar „Indianern" kein Hindernis. Davon erzählt B. Traven in seinem Roman „Die weiße Rose", der 1929 erstmals erschien.
Rezension von Eberhard Falcke
Buchkritik Dorothy Parker – Unbezwungen Gedichte Englisch - Deutsch
Dorothy Parker hatte ihre Augen und Ohren überall, auf den New Yorker Straßen, in den Salons, den Theatern, den Kinos und überall dort, wo frisch emanzipierte Frauen, wie sie selbst, ihr neues Selbstbewusstsein ausprobierten. Was sie beobachtete wurde zum Stoff für ihre Gedichte, gesammelt unter dem Titel "Unbezwungen".
Aus dem Amerikanischen von Ulrich Blumenbach und mit einem Nachwort von Nora Gomringer
Dörlemann Verlag, 416 Seiten, 19,99 Euro
ISBN 978-3038201403
Buchkritik Paul Auster und Spencer Ostrander – Bloodbath Nation
In den USA sind Schusswaffen allgegenwärtig, immer griffbereit, und entsprechend oft kommen sie zum Einsatz. An die 40.000 Tote im Jahr sind das bittere Resultat. Wie kam es dazu, was ließe sich dagegen tun? Das fragt Paul Auster in seinem Essay „Bloodbath Nation".
Aus dem Englischen von Werner Schmitz
Rowohlt Verlag, 192 Seiten, 26 Euro
ISBN 978-3-498-00323-4
Buchkritik Johanna Sebauer – Nincshof
In Nincshof liegen die Nerven blank. Die Einheimischen fühlen sich überrannt, von den modernen Zeiten, dem Tourismus, der Bevormundung aus Wien und Brüssel. Die Zugezogenen dagegen, können in der Provinzidylle so schnell nicht heimisch werden. Wie es dennoch zur Versöhnung kommt, davon erzählt Johanna Sebauer in ihrem Debütroman „Nincshof".
Rezension von Eberhard Falcke.
DuMont Verlag, 368 Seiten, 23 Euro
ISBN 978-3-8321-6820-9
Buchkritik T.C. Boyle – Blue Skies
Das hätte sich Catherine nicht träumen lassen: dass ihr Leben wegen einer Pythonschlange so aus den Fugen geraten könnte, ganz abgesehen vom Dauerregen im „Sunshine State“ Florida. Und dass es bei ihrer Hochzeit in Kalifornien geröstete Heuschrecken und Sturmböen geben würde. Doch das sind nur einige der Überraschungen, die T.C. Boyles Ökothriller „Blue Skies“ zu bieten hat.
Rezension von Eberhard Falcke.
Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren
Hanser Verlag, 400 Seiten, 28 Euro
ISBN 978-3-446-27689-5
Buchkritik Stephan Lessenich – Nicht mehr normal. Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs
Eine Krise jagt die nächste. Der Satz "Nichts wird mehr wie zuvor" ist zum geflügelten Wort geworden. Was geschieht, wenn auf die sogenannte Normalität keinerlei Verlass mehr ist? Stephan Lessenich versucht in seinem Buch "Nicht mehr normal. Gesellschaft am Rande des Nervenzusammenbruchs" eine Bestandsaufnahme und sucht nach Lösungen. | Rezension von Eberhard Falcke | Hanser Verlag, 160 Seiten, 23 Euro | lSBN 978-3-446-27383-2
Buchkritik Paul Auster – In Flammen. Leben und Werk von Stephen Crane
Paul Auster ist fasziniert von Leben und Werk des Schriftstellers Stephen Crane und hat ihm diese Biografie gewidmet. Crane gilt als einer der Pioniere der modernen amerikanischen Literatur und wurde 1895 mit seinem Kriegsroman „Die rote Tapferkeitsmedaille“ berühmt. Ein Autor, der für’s Schreiben brannte, dessen Leben aber schon früh erlosch. Paul Austers „In Flammen“ ist eine etwas ausufernde Hommage an ihn.
Rezension von Eberhard Falcke.
Leben und Werk von Stephen Crane
Aus dem Englischen von Werner Schmitz
Rowohlt Verlag, 1184 Seiten, 34 Euro
ISBN: 978-3-498-00167-4