Andri Snaer Magnason ist einer der bekanntesten Autoren Islands. Sein jüngstes Buch „Wasser und Zeit“ ist ein Klimabuch das kein Klimabuch sein will. „Wasser und Zeit“ tanzt ganz bewusst um den heißen Brei herum.
Magnason verwebt Geschichten mit den Auswirkungen der Erderwärmung
Also schrieb Magnason Geschichten. Er verwob die eigene Familiengeschichte mit Forschungsergebnissen und den katastrophalen Auswirkungen der Erderwärmung. „Wasser und Zeit“ erzählt von Großmüttern, Alligatoren, schwarzen Löchern und dem Dalai Lama.
An einer Stelle gibt Magnason einen Dialog mit seiner jüngsten Tocher Hulda wieder. Der Vater erinnert das zehnjährige Mädchen an seine noch lebenden 94-jährige Urgroßmutter und spannt dann den Bogen zu Huldas eigener, noch ungeborenen Ur-Enkelin.
Metaphern verdeutlichen den Klimawandel
Aber Magnason erzählt nicht nur persönliche Geschichten, die den Klimawandel emotional aufladen. Er entwirft auch effektive Metaphern. Er zeichnet Flüsse aus Öl und zündet sie an. Und er vergleicht uns Menschen mit dem Vulkan Eyjafjallajökull, der einst den Flugverkehr lahm legte, gegen uns aber verblasst.
Der Roman blickt hinter die glänzende Fassade unseres Wohlstands
Immer wieder versucht Magnason das Unsichtbare sichtbar zu machen. Zum Beispiel indem er die unzähligen Verbrennungsprozesse, die Feuer beschreibt, die unseren Lebensstil ermöglichen und gleichzeitig das Klima aufheizen.
„Wasser und Zeit“ schaut hinter die glänzende Fassade unseres Wohlstands und spornt zum Handeln an. Wer „Wasser und Zeit“ liest, kann kein Elektrogerät mehr einschalten, ohne die Feuerwalze zu sehen, die unseren Planeten verschlingt.
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