Erinnerung an Flutkatastrophe

Junge Freiwillige bauen Schulruine im Ahrtal zur Gedenkstätte um

Stand
Autor/in
Anke Petermann

Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 ließ von der Schule in Müsch an der Ahr kaum etwas übrig. Jugendliche vom Freiwilligen Sozialen Jahr in der Denkmalpflege richten die Schule nun gemeinsam mit Expert*innen als Gedenkort wieder auf.

Die Dorfschule ist eine Ruine

Die Dorfschule-Ruine in Müsch an der Ahr. Von dem einst stattlichen hohen Natursteinbau mit Fachwerkgiebel ist nur noch der untere Teil einer Außenwand übrig, mit drei gemauerten Fensterbögen und Sprossenfenstern. 

Müschs Bürgermeister Udo Adriany hatte sich dafür eingesetzt, zumindest eine Fassade der Alten Schule zu erhalten. Zwei Weltkriege und das Hochwasser von 1910 hatte der kurz zuvor errichtete massive Bau überstanden, der Flut 2021 aber nicht standgehalten.

Überall ist Baustelle

Die verbliebene Fassade fand das Freiwilligen-Team um Anleiter Jens Hasert in desolatem Zustand vor. „Zwischen den einzelnen Bögen war zum Großteil gar nichts vorhanden. Und jetzt sind wir ja mittlerweile schon wieder so weit, dass wir einen horizontalen Abschluss erreicht haben.“

Welchen Eindruck der Steinmetz vom flutzerstörten Müsch hat – der Thüringer blickt auf die auf Ahrstraße unterhalb der Schule, eine Geröllpiste.

„Es ist überall Baustelle“, sagt er. „Viele Bauwerke wurden stark unterspült. Da hängen Existenzen dran. Die Leute hier sind sehr aufgeschlossen und dankbar, dass was passiert.“

Ein Ort der Erinnerung

Zu den Dankbaren gehört auch Müschs Bürgermeister. Er freut sich, dass das Dorf seinen Mittelpunkt zurückbekommt: „Tendenziell soll es ein schöner, harmonischer Platz werden, wo man sich gerne aufhalten kann, mit Bäumen im Hintergrund.“

Keine offizielle Gedenkstätte mit Tafeln, sondern ein grüner Erinnerungsort am Ahr-Radweg. Jens Hasert, Denkmal-Fachmann aus Thüringen, wirft einen nachdenklichen Blick auf die Ruine.

„Es kann ein richtig guter Ort der Erinnerung werden, wo man zusammenkommen kann. Jetzt ist es halt Baustelle, aber das wird noch ein schöner Flecken.“ 

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Autor/in
Anke Petermann