Monatshygiene

„Kein Luxus!“ – Der Ruf nach kostenlosen Periodenprodukten wird laut

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Philine Sauvageot
Philine Sauvageot

Andere Länder sind weiter: Schottland etwa hat den kostenfreien Zugang zu Tampons und Binden gesetzlich verankert. Deutschland geht zaghafte Schritte in diese Richtung.

Viel Zuspruch in Freiburg

Bisher gebe es keine Kritik. Man erhalte ausschließlich Lob: Die Stadt Freiburg gibt seit Oktober 2022 an einigen Schulen und im Innenstadtrathaus kostenlos Periodenprodukte aus.

Wo ein Wille ist, muss auch Geld sein: Gekostet hat das Pilotprojekt, das Ende 2024 ausläuft, im Jahr 2023 etwa 20.000 Euro. Für 2024 sind 40.000 Euro vorgesehen, schließlich sind weitere Schulen hinzugekommen.

Eine Schülerin nimmt ein Produkt zur Monatshygiene aus einem Menstruationsprodukte-Spender
Spender für kostenlose Menstruationsprodukte wie hier in Herne sollen Frauen im Gesundheitswesen gleichstellen.

Deutschland hinkt hinterher

Einige Städte und Kommunen im Südwesten haben ähnliche Initiativen gestartet, darunter Tübingen und Karlsruhe. Leipzig gilt bundesweit als Vorreiter.

Dennoch sind andere Länder deutlich weiter: Australien, Kenia, Südafrika oder auch Indien haben die „Tampon-Steuer“ ganz abgeschafft. Schottland hat den kostenfreien Zugang zu Tampons und Binden gesetzlich verankert.

Die Sozialistische Jugend Österreich (SJÖ) veranstaltet 2022 zum Thema Periodenarmut eine Aktion unter dem Motto "Tampons statt Eier - weil Bluten ist teier!"
Die Sozialistische Jugend Österreich (SJÖ) hat das Thema „Periodenarmut“ für sich entdeckt.

Hygieneartikel muss man sich leisten können

Wenn Frauen kein Geld für Hygieneartikel haben, spricht man von „pad poverty“, zu Deutsch: „Periodenarmut“.

In Deutschland empfinden fast drei Viertel der jungen Frauen die monatlichen Ausgaben für die Periode als finanzielle Belastung. Die Kinderrechtsorganisation „Plan International“ berichtet, dass jede Zehnte mit dem Wechsel des Produkts wartet, um Geld zu sparen.

Ein benutztes Tampon
Tabu Menstruation: So explizit wird sie selten dargestellt. In der Werbung sieht man statt Blut noch oft niedliche Herzen oder Sterne.

Im gesamten öffentlichen Raum nötig

Bei der Schule allein darf es aus Sicht der Leipziger Initiative „Tampagne“ nicht bleiben. Kostenfreie Produkte solle es auch in Unis, Restaurants, Museen oder Schwimmbädern geben. Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent, wie sie 2019 im Bundestag beschlossen wurde, sei ein erster Schritt. „Wir wollen aber mehr“, erklärt die Initiative. Die Periode sei schließlich kein Luxus, sondern die natürlichste Sache der Welt.

Auch die Deutsche Bahn müsste nachziehen?

Auf Social Media wird derweil die Forderung laut, dass auch die Deutsche Bahn in ihren Zügen Tampons und Binden frei zur Verfügung stellen soll. Erst dann sei sie ein frauenfreundliches Unternehmen, meint die Journalistin Franka Frei. Sie bezeichnet sich selbst als Menstruationsaktivistin und ist Autorin des Sachbuchs „Periode ist politisch. Ein Manifest gegen das Menstruationstab“.

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Internationaler Tag der Menstruationshygiene Selbstbewusste Werbung für Tampons und Binden – Ist das Tabuthema Menstruation gebrochen?

Die Periode galt lange als peinlich. Heute ist die Werbung für Periodenprodukte selbstbewusster und politisch. Ist die Scham endlich gebrochen?

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