Renate Lasker-Harpprecht war Holocaust-Überlebende, die nach ihrer Maxime lebte: „Ich will mir nicht den Rest meines Lebens von Hitler diktieren lassen“. Die Journalistin und aufmerksame Beobachterin des Zeitgeschehens starb am 3. Januar 2021 in Süd-Frankreich im Alter von 96 Jahren.
Geboren 1924 in Breslau, wuchs sie mit der deutschen Sprache im Kreise einer bürgerlichen und kultivierten Familie auf. Der Nationalsozialismus zerstörte diese Welt. Wie durch ein Wunder gab es für Renate Lasker-Harpprecht und ihre Schwester Anita Lasker-Walfisch, auch bekannt als „die Cellistin von Auschwitz“, ein Leben nach dem Vernichtungslager Auschwitz und dem Konzentrationslager Bergen-Belsen. Die Stationen nach 1945 im Leben von Renate Lasker-Harpprecht waren u. a. London, USA, Frankreich und auch wieder Deutschland - mit ihrem Mann, dem Autor Klaus Harpprecht.
Vor 77 Jahren wurde Auschwitz befreit Holocaust-Gedenktag 2022: Erinnerung darf nicht zum Ritual werden
Juden und Jüdinnen, Sinti*ze und Rom*nja, Menschen mit Behinderungen und psychisch Kranke fielen der grausamen NS-Vernichtungspolitik zum Opfer. Auch Homosexuelle, Zeugen Jehovahs und sogenannte Asoziale und Berufsverbrecher wurden von den Nazis systematisch verfolgt, gequält und ermordet. Ihrer und aller anderen Opfer der Nationalsozialisten – darunter auch politische Gefangene, Zwangsarbeiter*innen und Widerstandskämpfer*innen – wird seit 1996 am 27. Januar in Deutschland gedacht. Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. Seit 2005 ist er auch weltweit Gedenktag der Opfer des Holocaust.