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Offener Brief jüdischer Intellektueller fordert Frieden und Meinungsfreiheit für alle

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Jan Tussing

„Ich bin pro Gerechtigkeit und pro Menschrechte“, sagt Susan Neiman, Philosophin und Leiterin des Einstein-Forums in Potsdam. Sie ist eine von über hundert jüdischen Intellektuellen in Deutschland, die sich am Wochenende in einem offenen Brief in der Tageszeitung „taz“ für Frieden und Meinungsfreiheit ausgesprochen haben, auch für pro-palästinensische Stimmen.

Solidaritätsbekundungen sind kein „Fußballspiel“

„Pro-palästinensisch“ und „pro-israelisch“ „sind absurde Ausdrücke, die ich immer verabscheut habe“, sagt Susan Neiman, „so als ob es um ein Fußballspiel gehen würde“. Im offenen Brief solidarisieren die Unterzeichnenden mit ihren arabischen, muslimischen und insbesondere palästinensischen Nachbarn. „Ich kann mich mit ihnen solidarisieren“, sagt Neiman, „weil die Mehrheit nicht hinter Hamas steht“.

Das Ziel dieser Terrororganisation sei nicht nur die Vernichtung von Israel, sondern auch die Auslöschung von all den Werten, “die mir wichtig sind und auch den muslimischen Freunden wichtig sind“.

„Juden werden dadurch nicht sicherer“

Propalästinensische Demonstrationen wurden vielerorts zeitgleich kritisiert und verboten, beklagt auch der offene Brief. Aber durch das Verbot „werden Juden nicht sicherer“, meint die Philosophin. Viele Zeitungen in Israel üben scharfe Kritik an der Regierung von Benjamin Netanjahu, sagt Neiman, „diese Kritik lese ich nicht in den deutschen Medien“.

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