Annika kann es nicht fassen, dass viele wider besseres Wissen weitermachen, als stünde die Welt nicht am Abgrund. Sie studiert Politikwissenschaften und war 17, als sie sich den Fridays for Future Demos anschloss. Sie kann sogar diejenigen verstehen, die zu härteren Mitteln greifen.
Jan engagiert sich bei Extinction Rebellion, Lina bei der Letzten Generation. Sie finden es denkbar unfair als Klimaterroristen beschimpft zu werden. Sie würden doch keinen umbringen. Und ihr Kampf sei ein Kampf für alle Menschen, sogar für ihre Kritiker.
Protestforschung Radikalisierte Umweltbewegung – Öko-Aktivismus in der Akzeptanzfalle
Straßenblockaden, Farbanschläge, Gerichtsverfahren – ziviler Widerstand soll den Klimaschutz voranbringen. Kann das funktionieren?
Sprachbewusstsein fördern „Klimaterroristen“ ist Unwort des Jahres 2022
Das Unwort des Jahres 2022 lautet „Klimaterroristen“, weil er Klimaaktivist*innen mit Terrorist*innen gleichgesetze und dadurch ihren Protest diskreditiere. Eine Renaissance erlebt der Begriff „Sozialtourismus“ auf Platz 2: Er schaffte es bereits 2013 zum Unwort des Jahres. Auf dem dritten Platz landet der Ausdruck „defensive Architektur“.
Diskussion Erklären, warnen, bekämpfen – Wie geht guter Klimajournalismus?
Jede Berichterstattung zur Klimakrise, so Greta Thunberg, müsse vermitteln, dass die Uhr tickt. Hat sie recht? Die Medien, nicht zuletzt die öffentlich-rechtlichen, sollen Öffentlichkeit herstellen, möglichst objektiv informieren und bilden. Erfordert der Klimawandel eine Neuorientierung? Gehört er täglich auf alle Titelseiten und direkt vor die Tagesschau? Würde uns das überhaupt aufrütteln – oder doch überfordern? Wo verläuft die Grenze zwischen Journalismus und Aktivismus - und welche Rolle spielt dabei die aufgeregte Vielstimmigkeit der sozialen Medien? Bernd Lechler diskutiert mit Axel Bojanowski – Journalist; Prof. Dr. Michael Brüggemann – Kommunikationswissenschaftler, Universität Hamburg;
Leonie Sontheimer – Journalistin