Gespräch

Durchwachsene Bilanz der Bundesgartenschau 23 in Mannheim: Zu konventionell, zu gleichförmig

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Interview
Frauke Oppenberg

Die Bundesgartenshow 2023 in Mannheim warb mit dem Slogan, die nachhaltigste Gartenschau aller Zeiten gewesen zu sein. SWR Kulturredakteurin Kerstin Bachtler hat mit Fachleuten gesprochen und zieht ein durchwachsenes Fazit. Der Nachhaltigkeitsaspekt habe sich zu wenig erschlossen und die Eigenreklame der Firma BASF viele Besuchende irritiert.

Viel zu sehen zwischen Luisen- und Spinelli-Park

Die Bundesgartenschau in Mannheim ist zu Ende gegangen. Seit April waren mehr als zwei Millionen Besucher auf das große Gelände zwischen dem Luisenpark, einem historischen Stadtpark aus dem 19. Jahrhundert und dem Spinelli-Park, einem ehemaligen Militärgelände mit Kasernen gekommen.

Mannheim

BUGA und Stadtplanung So nachhaltig wird die Bundesgartenschau das Mannheimer Stadtbild prägen

Endspurt in Mannheim: Für die BUGA 23 sind die letzten vorherbstlichen Wochen angebrochen. Mit insgesamt 106 Hektar Ausstellungsfläche im Luisenpark und dem neu angelegten Spinelli-Park präsentiert die Quadratestadt die flächenmäßig zweitgrößte Bundesgartenschau aller Zeiten. Doch was geschieht mit den Grünflächen, wenn am 8. Oktober Schluss ist? Ein Ausblick.

Zu sehen gab es natürlich Blumen: Im Freien die Beete, die mehrfach neu bepflanzt wurden, und die Floristikkunst in den Blumenhallen. Darüber hinaus gab es aber auch rund 6000 Kulturveranstaltungen, die auf verschiedenen Bühnen stattfanden, sowie Informationen über globalen Umwelt- und Klimaschutz und nachhaltige Stadtplanung.

Nachhaltig darf auch ästhetisch sein

Die Buga 23 warb mit dem Slogan, sie sei die nachhaltigste Gartenschau aller Zeiten. SWR Kulturredakteurin Kerstin Bachtler hat die Buga mehrfach besucht und mit Gartenbaufachleuten über die Schau gesprochen. Viele zögen ein durchwachsenes Fazit: Zu wenig Innovatives, zu gleichförmige Beete und das Thema Nachhaltigkeit habe sich den Besuchern nicht nachvollziehbar mitgeteilt.

Vor allem die großen Wildwiesen erinnerten eher an Brachflächen als an gewollt gestaltete Landschaften. „Für eine nachhaltige Anlage reicht es nicht, einfach nichts zu machen. Man muss dafür den ästhetischen Anspruch nicht über Bord werfen“, so Bachtler. Die Anlage der Schaugärten und des Schaufriedhofs durch externe Gartenbaubetriebe lieferten dafür positive Beispiele.

Die überdimensionierte Werbung kommerzieller Produkte in der Ausstellungshalle der BASF habe viele Besucher und Fachleute irritiert.

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Frauke Oppenberg