Felix Ganz führte einen Großkonzern für Textilimport und -export in Mainz. Nebenbei baute er eine beachtliche private Sammlung für ostasiatische und orientalische Kunst auf. Nach der Machtübernahme der Nazis wurde der jüdische Geschäftsmann enteignet.
Seine Kinder flohen ins Ausland. Felix Ganz und seine Frau wurden in Auschwitz ermordet. Die Familie Ganz geriet in Mainz in Vergessenheit. Urenkel Adam Ganz, der in London lebt, versucht - gemeinsam mit der Provenienzforscherin Natalie Neumann - die Kunstsammlung zu rekonstruieren. Eine für den Urenkel hochemotionale Forschungsarbeit.
Unesco SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz werden Unesco-Weltkulturerbe
Die drei jüdischen Zentren am Rhein Speyer, Worms und Mainz, die sich im Mittelalter zu den so genannten SchUM-Städten zusammengeschlossen haben, gehören zum Unesco-Weltkulturerbe. Das hat das Unesco-Welterbekomitee in seiner Konferenz am 27. Juli 2021 auf seiner Konferenz im chinesischen Fuzhouz entschieden. Bereits am 24. Juli fiel die Entscheidung, dass Baden-Baden und Bad Ems zusammen mit anderen Bäderstädten in das Welterbe aufgenommen werden.
Vor 77 Jahren wurde Auschwitz befreit Holocaust-Gedenktag 2022: Erinnerung darf nicht zum Ritual werden
Juden und Jüdinnen, Sinti*ze und Rom*nja, Menschen mit Behinderungen und psychisch Kranke fielen der grausamen NS-Vernichtungspolitik zum Opfer. Auch Homosexuelle, Zeugen Jehovahs und sogenannte Asoziale und Berufsverbrecher wurden von den Nazis systematisch verfolgt, gequält und ermordet. Ihrer und aller anderen Opfer der Nationalsozialisten – darunter auch politische Gefangene, Zwangsarbeiter*innen und Widerstandskämpfer*innen – wird seit 1996 am 27. Januar in Deutschland gedacht. Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit. Seit 2005 ist er auch weltweit Gedenktag der Opfer des Holocaust.