Gregor Papsch diskutiert mit
Rüdiger von Fritsch, Ex-Botschafter in Moskau
Prof. Dr. Nikolaus Katzer, ehem. Leiter des Deutschen Historischen Instituts Moskau
Irina Scherbakowa, Historikerin und Mitbegründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial
Er war das Symbol des Widerstands in Putins Reich.
Nun ist Alexej Nawalny in einem Straflager in Sibirien gestorben. Die Nachricht sorgt weltweit für Bestürzung und Entsetzen.
Ist Putins Regime für den Tod seines schärfsten Kritikers verantwortlich? Wird Nawalnys Tod zum Fanal für die russische Opposition und wie kann der Westen reagieren?
Gespräch Nawalnys posthume Biografie „Patriot“: Ein tiefer Einblick in Russlands Strafsystem
Der russische Oppositionelle Alexej Nawalny, einer der prominentesten Gegner Wladimir Putins, ist im Februar in einem sibirischen Straflager gestorben. Seine Biografie „Patriot" gewährt nun Einblicke in sein Leben und den brutalen Strafvollzug in Russland.
Der Journalist Thomas Franke, der das Buch gelesen hat, beschreibt es als eine „Bestandsaufnahme des Gefängnissystems unter Putin". Nawalny porträtiert sich in dem Buch als humorvollen Kämpfer gegen die Korruption, selbst in den dunkelsten Momenten seiner Haftzeit. „Wer Nawalny wirklich verstehen will, muss auch andere Werke hinzuziehen", so Franke. Denn kritische Töne, die sich etwa mit dem Nationalismus von Nawalny auseinandersetzten, fehlten logischerweise völlig.
Das Buch wird als politisches Vermächtnis gesehen, besonders für Oppositionelle im Exil, obwohl es in Russland selbst nicht erhältlich ist.
Mehr zum Tod von Alexej Nawalny
Zum Tod des Kremlgegners Alexey Nawalny verkörperte ein anderes Russland – „das Liebende“
Das Wichtigste, was Alexey Nawalny seinen russischen Landsleuten beibringen wollte, war die Furchtlosigkeit, sagt Christine Hamel Russlandexpertin beim Bayerischen Rundfunk.
Tagesgespräch FDP-Menschenrechtspolitiker Heidt: „Für mich ist Nawalny ermordet worden“
Nach dem Tod des russischen Regierungskritikers Alexander Nawalny haben sich Politiker und Menschenrechtler in vielen Staaten erschüttert und empört geäußert. Nawalny ist im Alter von 47 Jahren in einem russischen Straflager gestorben. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Peter Heidt, Sprecher seiner Fraktion für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, sagte im SWR, im russischen Strafvollzug habe sich seit Zeiten des Gulags nichts Wesentliches geändert- aus seiner Sicht sei Nawalny „ermordet worden“. Warum er so denkt, erklärt Heidt bei Pascal Fournier im SWR-Tagesgespräch.
Kremlkritiker drehte dort 2021 Dokumentation Nachricht vom Tod Nawalnys: Black Forest Studios in Kirchzarten "zutiefst schockiert"
Alexej Nawalny ist tot. Das meldet die russische Justiz. Vor drei Jahren drehte der Kremlkritiker eine Doku in den Black Forest Studios in Kirchzarten. Dort ist die Bestürzung groß.
Buchkritik Kira Jarmysch - Dafuq
Kira Jarmysch, die Sprecherin von Kremlkritiker Nawalny, hat bereits mehrfach wegen ihres Engagements in russischen Gefängnissen gesessen. In ihrem Debütroman "Dafuq" verdichtet sie die üblen Zustände in Justiz und Strafvollzug zu einem erhellenden Roman über das heutige Russland.
Rezension von Clemens Hoffmann.
Aus dem Russischen von Olaf Kühl
Rowohlt Verlag, 413 Seiten, 22 Euro
ISBN 978-3-7371-0140-0