Wer an Weihnachten ungewollt allein ist, kann sich auf der Plattform #keinerbleibtallein mit Leuten vernetzen, denen es auch so geht. Denn viele Menschen wissen nicht, mit wem sie Weihnachten feiern sollen. Wir haben noch weitere Tipps gegen Einsamkeit an Weihnachten.
- Finden Sie Menschen, die Weihnachten auch allein sind
- Seien Sie fürsorglich mit sich selbst
- Planen Sie ein Feiertagsprogramm
- Befreien Sie sich von unrealistischen Idealen vom Weihnachtsfest
- Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch
1. Finden Sie Menschen, die Weihnachten auch allein sind
Auch wenn es sich für Betroffene anders anfühlen mag: Es gibt unzählige Menschen, die sich einsam fühlen und die sich Verbundenheit zu anderen Menschen wünschen. Die gute Nachricht: Heutzutage muss niemand an Weihnachten allein sein, der das nicht möchte – dem Internet sei dank.
Die Mannheimer Bürgerinitiative keinerbleibtallein.net vernetzt bereits seit mehreren Jahren erfolgreich fremde Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz miteinander, die für die Feiertage Gesellschaft suchen. Egal ob man Gastgeber*in sein möchte oder sich lieber einladen lässt – eine Privatnachricht an die Organisator*innen auf Instagram oder Facebook genügt.
Und auf Plattformen wie gemeinsamerleben.com können Menschen das ganze Jahr hindurch Kontakte knüpfen zu Gleichgesinnten aus der Region, zum Beispiel fürs gemeinsame Kochen oder Konzertbesuche.
Hier kommen Menschen in der Region Koblenz zusammen
2. Seien Sie fürsorglich mit sich selbst
Allein sein muss nicht zu Einsamkeit führen. Können Sie der Zeit allein auch etwas Positives abgewinnen? Gehen Sie nicht zu hart mit sich ins Gericht. Seien Sie fürsorglich mit sich selbst.
Zum Beispiel, indem Sie es sich an den Feiertagen gemütlich machen. Holen Sie mal wieder das schöne Kleid aus dem Schrank, auch wenn Sie keine Gäste erwarten. Gönnen Sie sich selbst ein Festessen. Wenn Sie nicht kochen können, bestellen Sie es bei ihrem Lieblingsrestaurant. Danach könnten Sie sich noch das einen guten Spielfilm im Fernsehen anschauen.
3. Planen Sie ein Feiertagsprogramm
Wer ahnt, dass das Alleinsein an den Feiertagen belastend werden könnte, sollte Weihnachten nicht einfach auf sich zukommen lassen. Es hilft, die Feiertage schon jetzt mit Aktivitäten zu strukturieren und das Programm dann auch durch zu ziehen.
Das Kulturangebot ist an den Feiertagen bekanntermaßen so groß wie sonst nie. Theater, Konzerte, Bühnenshows und Kino kann man auch alleine erleben. Für Gläubige bietet sich der Besuch der Christmette an. Denn die meisten Gemeinden veranstalten im Anschluss noch einen geselligen Weihnachtsumtrunk.
4. Befreien Sie sich von unrealistischen Idealen vom Weihnachtsfest
Halten Sie Ihr Handy an den Weihnachtsfeiertagen auf Abstand. Instagram und Facebook verleiten dazu, sich permanent mit anderen zu vergleichen. Weihnachten ist ein Fest, das emotional völlig überladen ist.
Social Media, Fernsehen und Reklame reproduzieren am laufenden Band unrealistische Bilder von strahlenden Kinderaugen und glücklichen Großfamilien unter dem Weihnachtsbaum. Dabei kann Familie auch eine große Belastung sein.
Nicht wenige Menschen assoziieren das weihnachtliche Beisammensein mit der Familie mit Stress, Streit und Enttäuschungen. Nur weil Menschen in Gesellschaft sind, bedeutet das nicht, dass sie deswegen glücklicher sind als andere.
5. Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch
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