Eine der bedeutendsten deutschen Bildhauerinnen: Madeleine Dietz mit ihren Skulpturen aus geschichteten Erdschollen und Stahl wird mit dem Lebenswerk-Pfalzpreis geehrt.
Zu jedem Leben gehören Phase der Dürre. Madeleine Dietz 1953 in Mannheim geboren, hat immer wieder erlebt, dass aus Dürre neues Leben wächst: In afrikanischer Erde wie auch in ihrer Biografie. „Leben geben“ ist seit 35 Jahren das Thema ihrer Kunst, für die sie am 10.11.2024 mit dem Lebenswerkpreis für Bildende Kunst des Bezirksverbands Pfalz ausgezeichnet wird.
Lange schon setzt sie es skulptural um, in Form von raumgreifenden „Tresoren“: in Stahl gefasste Erdschollen, die die Kostbarkeit alles Lebendigen symbolisieren. Inzwischen fertigt sie auch „bildhauerische Zeichnungen“ an, malt mit Pigmenten aus Erde und verkohlten Weinreben.
Die mystische Lichtwirkung dieser Bilder wirft Fragen auf - nach einem Leben nach dem Tod. Längst haben die Kirchen die bedeutende Bildhauerin für sich entdeckt und lassen von ihr Altar- und Abschiedsräume gestalten.
Ihre Einstellung zur Religion ist spannungsgeladen wie ihr Werk: Madeleine Dietz bezeichnet sich als „religiös“, doch im Wesentlichen „ungläubig“.
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Metall und getrocknete Erde sind das bevorzugte Material von Madeleine Dietz, eine der renommiertesten Künstlerinnen Deutschlands. Mit Stahl und Erde verarbeitet sie die großen Themen des Menschseins: Leben und Tod, Verletzung, Trauer und Heilung. Sie hat früh mit persönlichen Verlusten umgehen müssen und das in ihrer Kunst verarbeitet. Bekannt wurde die Madeleine Dietz mit ihren oft riesigen Skulpturen: Tresore, Schreine, Würfel und Kuben aus rohem Stahl und getrockneter, ockerfarbener Erde. Diese stammt aus ihrem Garten in Landau. Mittlerweile greift die 70-Jährige immer häufiger zum Pinsel. Für ihre Bilder und nutzt sie - wie sollte es anders sein - selbst hergestellte Farbe aus pfälzischer Erde.