Verdrängung sei ein Überlebensmechanismus bei Menschen, die Missbrauch und sexualisierte Gewalt in der Kindheit erlebt haben, sagt Julia Charakter, Regisseurin des Dokumentarfilms „Die Kinder aus Korntal“, „im Schnitt dauert es 20 bis 30 Jahre bis die Betroffenen überhaupt darüber reden wollen“, so Charakter.
In ihrer Dokumentation berichten einige Betroffene, die in Kinderheimen der pietistischen Brüdergemeinde Korntal Missbrauch erlebten, über diese traumatischen Erlebnisse. Ihre Erinnerungen wurden in Animationen abgebildet, „um die Lebenswirklichkeit der damaligen Heimkinder zu veranschaulichen“, erklärt die Regisseurin und um als Zuschauer*in „sich in der Realität der damaligen Kinder hineinzuversetzen“.