Ein Fernsehinterview in den späten 1950er-Jahren, schwarz-weiß, das Bild flimmert. Ingeborg Bachmann hinter ihrer Schreibmaschine, sie sitzt an ihrem Arbeitsplatz. Sie blinzelt in die Kamera. Ist sie schüchtern? Erschöpft? Aufgebracht?
Hinter der Kamera spricht ein Literaturkritiker. Man sieht ihn nicht. Man hört ihn nur. Seine Fragen zu ihrem Werk sind Kommentare. Bewertungen. Belehrungen. Sie zeigen den Umgang mit Künstlerinnen. Zu jener Zeit und noch heute.
Doch im Bild ist eine Autorin, die widerständig ist. Und Zweifel daran sät, wer hier schlussendlich wen verhört.
SWR2 lesenswert Feature „Die Verbrennung". Berichte – Erinnerungen – Mutmaßungen zum Tod von Ingeborg Bachmann in Rom
Das Feature verwebt Christine Koschels Erinnerungen, ergänzt und relativiert durch andere Quellen, mit der Stimme Bachmanns zu einem Bild der Dichterin an der Schwelle des Todes. Sie starb am 17.Oktober 1973. (Produktion ORF 2022)
SWR2 lesenswert Feature Im Rausch. Schriftstellerinnen und Abhängigkeit
Rausch, Kunst und Schreiben war über Jahrhunderte ein und dasselbe. Schließlich ging es darum, in andere Sphären vorzudringen, jenseits der schnöden Wirklichkeit. Im 20. Jahrhundert gibt es dann auch viele Schriftstellerinnen, die trinken oder insgeheim Medikamente schlucken. Oft sind es sogar die erfolgreichsten und eigenständigsten.
lesenswert Quartett mit Denis Scheck Max Frisch, Ingeborg Bachmann: Wir haben es nicht gut gemacht. Der Briefwechsel
Um die Beziehung von Max Frisch und Ingeborg Bachmann ranken sich viele Mythen. Jetzt wurde ihr Briefwechsel, der im Juni 1958 begann, zum ersten Mal veröffentlicht.
Ob diese Veröffentlichung tatsächlich ein neues Licht auf die Bachmann- und Frisch-Forschung wirft und die Verknüpfung von Leben und Werk der beiden Literaturgrößen nun neu gedacht werden muss – die „lesenswert“-Quartett Runde ist sich darüber nicht völlig einig…
Buchkritik Briefwechsel Ingeborg Bachmann und Max Frisch – „Wir haben es nicht gut gemacht.“
Lang erwartet, endlich da: Der Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Max Frisch ist literaturgeschichtlich hochbedeutsam, berührt die Leser mit filigranen Beschreibungen von Liebesglück und Liebesunheil und erbringt den Beweis, dass Menschen, die wunderbar über Gefühle schreiben können, ihnen trotzdem hilflos ausgeliefert sind.