Jedes Jahr dasselbe: Man ist krank und schleppt sich trotzdem zur Arbeit. Stefan Giese hat hier einen neuen Vorsatz.
Vermutlich kennen Sie das: Man ist krank, gehört eigentlich ins Bett und schleppt sich doch zur Arbeit. Man dopt sich mit den üblichen Mitteln eher so halb fit, betrügt sich selbst mit dem Gedanken: Ach komm schon, es ist Donnerstag, ein arbeitsfreies Wochenende in erreichbarer Nähe, das schaffst du schon! In meinem Fall gehört diese Situation genauso zur alljährlichen Erkältungssaison wie literweise Ingwertee und die Familienpackung Taschentücher.
Ohne mich geht nichts …
Darum habe ich mit großem Interesse das Interview mit der Therapeutin Isabella Helmreich gelesen, die erklärt, warum offenbar eine Menge Leute so wie ich mit bemerkenswerter Regelmäßigkeit dieselbe Fehlentscheidung treffen. Um es kurz zu machen: Es liegt an Selbstüberschätzung - entweder weil wir glauben, keine Schwäche zeigen zu dürfen, oder annehmen, ohne uns breche der Laden zusammen, mindestens aber die Kolleginnen und Kollegen.
Mit mir aber auch nicht
Purer Selbstbetrug! In Wirklichkeit sind wir krank im Job die reinste Pest: Machen mehr Fehler, sind unaufmerksamer und gereizter. Mit ein bisschen Pech stecken wir Kolleginnen und Kollegen an - und verlangsamen unsere eigene Genesung auch noch. Um es mit den Worten von Isabella Helmreich zu sagen: "Sowohl Arbeitgeber:innen als auch ich selbst haben mehr davon, wenn ich eine Erkrankung ausreichend auskuriere und dann wieder erholt mit vollem Einsatz zurückkehren kann."
Zum Beginn der neuen Erkältungssaison lautet darum mein Appell an mich selbst und an Sie, sobald sich die ersten Krankheitssymptome melden: im Bett bleiben!
Corona, Grippe, Norovirus in Sichtweite Warum krank zur Arbeit gehen nicht die Lösung ist
Bald ziehen Grippe, Norovirus und andere Fieslinge durchs Land. Psychotherapeutin Isabella Helmreich erklärt im Interview, warum wir uns immer noch krank zur Arbeit schleppen - und wie wir damit aufhören können.
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