Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2019

Wahlergebnisse - das müssen Sie bei der Kommunalwahl beachten

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Autor/in
Martin Heuser
Martin Heuser ist Redakteur bei SWR Aktuell in Rheinland-Pfalz
Stefan Merz

Die Ergebnisse einer Kommunalwahl darzustellen, ist keine leichte Aufgabe. Warum möglicherweise unterschiedliche Zahlen nach der Wahl kursieren können, erfahren Sie hier.

Ergebnisse über Postleitzahlensuche finden  

Anders als bei der Europawahl lagen viele der vorläufigen Endergebnisse der Kommunalwahl noch nicht am Wahlsonntag vor, sondern erst am Montag oder Dienstag, weil die Auszählung der Kommunalwahl wegen der Möglichkeit zu Kumulieren und Panaschieren mehr Zeit benötigte. Wenn Sie das Wahlergebnis in Ihrer Stadt, Ortsgemeinde und/oder Verbandsgemeinde erfahren wollen, nutzen Sie bitte unsere Postleitzahlensuche. Einfach Namen oder Postleitzahl Ihres Ortes eingeben und Sie bekommen die Wahlergebnisse angezeigt.

Achtung: Es gibt eine getrennte Postleitzahlensuche für die Europawahl und die Kommunalwahl!

Warum ist das Ergebnis auf der Website meiner Gemeinde, aber noch nicht in der PLZ-Suche?

Anders als bei der Europawahl gibt es bei Kommunalwahlen keine Schnellmeldepflicht an die Behörden. Deshalb kann es sein, das eine Gemeinde ihr Ergebnis zwar bereits online auf seiner Website anbietet, aber eben noch nicht an das Statistische Landesamt übermittelt hat. Damit Sie das Ergebnis trotzdem schnell finden, haben wir die von Ihnen gesuchte Stadt oder Gemeinde verlinkt.


Wenn alle Stimmen übermittelt sind, finden Sie dafür bei uns einen umfangreichen Analyseservice, bei dem Sie genau sehen können, wer besondere Gewinne oder Verluste eingefahren hat. Außerdem bieten wir dann für die Stadt- und Landkreise eine umfangreiche Strukturdatenanalyse an.

Namen der örtlichen Wahllisten und Wählergruppierungen

In vielen Orten treten bei der Kommunalwahl lokale Wählerlisten und -Initiativen unter unterschiedlichsten Bezeichnungen wie "Freie Liste", "Unabhängige Wählergruppe" oder "Bürgerliste"an. Diese Vielzahl an Gruppierungen mit exaktem Namen in den kommunalen Wahlergebnissen der insgesamt 2.304 Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz darzustellen, würde einen unvertretbar hohen organisatorischen Aufwand bedeuten.

Gemeinsam mit dem Wahlforschungsinstitut infratest dimap haben wir bei der Darstellung der Kommunalwahlergebnisse für diese Gruppierungen deshalb folgende Regeln festgelegt.

  • In den kreisfreien Städten und in den Städten mit Sitz des Landratsamtes werden die Namen der einzelnen Wählergruppen wie auf den Wahlzetteln ausgedruckt angegeben.
  • In den anderen Städten und Verbandsgemeinden werden die unterschiedlichen Wählergruppen und -Initiativen unter dem Begriff "Wählergruppen" zusammengefasst.

Gemeindefusionen: Manche haben schon gewählt, andere wählen im Herbst

Seit einigen Jahren läuft in Rheinland-Pfalz eine Kommunalreform mit dem Ziel, durch die Fusion von Verbandsgemeinden größere Verwaltungseinheiten zu schaffen. Einige der neu gegründeten Verbandsgemeinden haben bereits in den Jahren 2017 und 2018 gewählt, das heißt, am 26. Mai fanden hier keine Kommunalwahlen statt. Wir spielen aber das damalige Wahlergebnis mit einem entsprechenden Hinweis in unserer Postleitzahlensuche aus.

Zum 1. Januar 2020 wird es weitere acht Fusionen geben. Fünf dieser Verbandsgemeinden wählten bereits am 26. Mai ihren künftigen Verbandsgemeinderat, die restlichen drei wählen erst im Herbst dieses Jahres.

Gemeindefusionen: kein Vergleich zum Altergebnis

Üblicherweise spielen wir bei Wahlergebnissen die Gewinne und Verluste im Vergleich zur letzten Wahl aus. Bei den neu gebildeten Verbandsgemeinden ist dies nicht sinnvoll. Deshalb werden die am 26. Mai erzielten Prozentanteile zugleich als Zugewinne ausgewiesen. Erreicht also die Partei XYZ am Wahltag 11,8 Prozent der Stimmen, wird in der Spalte Gewinne/Verluste zusätzlich +11,8 Prozent aufgeführt.

Warum taucht manchmal in der Parteiliste das Wort "Mehrheitswahl" auf?

Bei der Kommunalwahl 2014 gab es in Rheinland-Pfalz mehr als 1.400 (kleinere) Gemeinden, in denen die Wählerinnen und Wähler nicht zwischen mehreren Parteien und Gruppierungen wählen konnten, weil es nur einen Wahlvorschlag gab. In diesem Fall findet keine Verhältniswahl statt, sondern eine sogenannte Mehrheitswahl. Das bedeutet, es werden auf diesem einen Wahlvorschlag Personen angekreuzt und die Personen mit den meisten Stimmen sind gewählt.

In solchen Fällen erscheint bei allen Parteien in der Ergebnistabelle 0 Stimmen, lediglich bei der "Partei" Mehrheitswahl stehen dann die gültigen Stimmen und zugleich der Anteilswert 100 Prozent. In der Graphik wird dann lediglich die "Partei" Mehrheitswahl mit dem dazugehörigen Anteilswert 100 Prozent angezeigt.

Was sind "gewichtete" und "ungewichtete" Stimmen

Zum Schluss wird es nochmal richtig kompliziert: Bei Kommunalwahlen haben die Wahlberechtigten je nach der Größe des Kommunalparlaments unterschiedlich viele Stimmen. Damit die Ergebnisse von Kommune zu Kommune vergleichbar sind, präsentiert das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz die Ergebnisse mit sogenannten "gewichteten" Stimmen. Mit einem besonderen Rechenverfahren wird im Prinzip so getan, als ob jeder Wähler nur eine Stimme hatte.

Wenn uns aus einer kreisfreien Stadt oder einer Stadt mit Sitz des Landratsamtes aber schon ein Ergebnis ohne diese Gewichtung vorliegt, präsentieren wir zunächst dieses "ungewichtete" Ergebnis. Später werden die Ergebnisse dann mit den gewichteten Zahlen aktualisiert.

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Martin Heuser
Martin Heuser ist Redakteur bei SWR Aktuell in Rheinland-Pfalz
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