Viele Bereiche des Schwetzinger Schlossgartens sind gesperrt. Grund: Astbruchgefahr. Das Wetter der letzten Wochen hat zu immer mehr Totholz geführt. Es wird noch schlimmer werden.
Die Bäume im Schlossgarten in Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) sterben immer mehr ab. Grund dafür sei der Klimawandel. Er schreite immer weiter voran. Gartenbau-Ingenieur Gerhard Raab schlägt Alarm: Mittlerweile betrifft das Baumsterben nicht nur einzelne Baumarten, sondern alle.
Besonders betroffen: Der Englische Garten
Der Englische Landschaftsgarten, das ist ein großer zusammenhängender Gartenteil, sei aufgrund seiner Bodenverhältnisse und seiner Bedingungen ein "Extremstandort" für Bäume. Hier musste der größte Teil abgesperrt werden, sagt Gartenbau-Ingenieur Gerhard Raab. Jetzt gelte es, die Baumfällarbeiten so schnell wie möglich in Gang zu setzen.
Alle Bäume sind betroffen
Im Vergleich zu den letzten Jahren, gebe es extrem viel Totholz. Während es vor einigen Jahren nur die Rotbuche war, seien mittlerweile ALLE Baumarten vom Absterben bedroht, so Gerhard Raab. Der Baumexperte führt diese "Absterbe-Erscheinungen" auf die Klimasituation zurück. Es kämen immer mehr neue Schaderreger durch die trockene, heiße Witterung dazu. Hinzu kämen die ausbleibenden Niederschläge. Das alles wirke sich extrem auf die Baumgesundheit aus.
Baumfällarbeiten könnten sich wegen Personalmangels verzögern
Eine Prioritätenliste werde derzeit erstellt, welche Bäume als erstes gefällt werden müssten. Allerdings sei es auch nicht gerade leicht, die externen Fachfirmen so schnell zu bekommen, sagt Gartenbau-Ingenieur Gerhard Raab. Überall herrsche Personalmangel. Die Firmen hätten ja nicht auf den Anruf vom Schwetzinger Schloss gewartet, bedauert Raab.
Wiederfreigabe der abgesperrten Bereiche noch nicht abzusehen
Er könne leider nicht in die Kristallkugel schauen, so Gerhard Raab. Es sei schwierig zu sagen, wann alle Baumfällarbeiten abgeschlossen seien. Das könne er jetzt überhaupt noch nicht abschätzen. Wohl aber, dass es im Englischen Garten länger dauern wird mit den Arbeiten. Dort stehen die meisten Bäume, die betroffen sind. Hier werde die Absperrung wohl am längsten erhalten bleiben müssen.
"Musik im Park" nicht von Absperrungen betroffen
Entwarnung hat die Schlossverwaltung bei der Konzert-Reihe "Musik im Park" gegeben. Bereits zum 14. Mal können Besucherinnen und Besucher bei "Musik im Park" nationale und internationale Musikgrößen von Mittwoch bis Sonntag auf der Bühne im Schwetzinger Schlossgarten erleben. In diesem Jahr macht der italienische Rockmusiker Zucchero den Auftakt. Den Schlusspunkt setzt am Sonntag der deutsch-spanische Popsänger Alvaro Soler. Mit dabei ist diesmal auch der SWR: Die beliebte Reihe "Pop und Poesie" von SWR1 ist am Donnerstag auf der Bühne. Laut Schlossverwaltung finden die Konzerte auch bei Regenwetter statt. Es wird empfohlen, einen Regenponcho mitzunehmen, so die Schlossverwaltung.