Infolge des Klimawandels steigt die Wahrscheinlichkeit von heftigen Regenfällen. Eine Analyse der Versicherer zeigt das Ausmaß der Schadensfälle in diesem Zusammenhang.
Starkregen hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten in Baden-Württemberg Versicherungsschäden an Wohngebäuden in Höhe von rund 925 Millionen Euro verursacht. Von 2002 bis 2021 waren 66 von 1.000 Wohnhäusern von einem Starkregenschaden betroffen. Das zeigt eine Analyse, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag veröffentlicht hat. Demnach mussten Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer im Schnitt rund 6.600 Euro bezahlen, um die Schäden zu beheben. Versicherer und Meteorologen fürchten, dass derartige Regenfälle künftig häufiger auftreten und damit auch die Schäden weiter zunehmen werden.
Platz eins der Starkregen-Schäden: Mannheim
Am stärksten betroffen in Baden-Württemberg waren in dem Zeitraum laut GDV die Einwohnerinnnen und Einwohner von Mannheim. Besonders schwere Regenfälle haben dort statistisch betrachtet rund jedes siebte versicherte Haus (149 von 1.000) beschädigt. Mit 135 Schäden je 1.000 Wohngebäude rangierte Biberach auf dem zweiten Platz der Schadensbilanz.
Im Bundesvergleich zeigt sich für Baden-Württemberg ein gemischtes Bild: Bei den betroffenen Gebäuden kam das Land recht glimpflich davon. Am häufigsten traf es demnach Berlin, wo die Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer im Laufe der vergangenen zwanzig Jahre für gut jedes siebte Haus - 148 von 1.000 Wohngebäuden - einen Schaden durch Starkregen meldeten.
Bei der Schadenssumme waren wiederum nur Rheinland-Pfalz, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen stärker betroffen. Im untersuchten Zeitraum nennt der Verband für die Bundesrepublik insgesamt 25.269 Starkregenereignisse mit 98 Schäden pro 1.000 Gebäuden und einem Gesamtschaden von 12,6 Milliarden Euro.
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Großteil der Hausbesitzer in BW gegen Starkregen versichert
"Extreme Wetterereignisse nehmen zu und damit auch die Schäden", wird GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in einer Mitteilung zitiert. "Klimawandel bedeutet: Mehr Hitze, mehr Dürre, aber auch mehr Stürme und Starkregen. Darauf müssen wir uns einstellen." Gerade die kurzen, heftigen Niederschläge verursachten besonders viele Schäden.
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Im Land haben demzufolge 94 Prozent der Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer eine Elementarschadenversicherung - und sind somit vor den Folgen extremer Regenfälle geschützt. Der Grund dafür ist laut einem Sprecher eine entsprechende Pflicht, die es früher gegeben hatte. Bundesweit sind im Durchschnitt nur 52 Prozent abgesichert. Viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer würden den Schutz gegen extreme Regenfälle bislang vernachlässigen, sagt Asmussen.
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