In Rheinland-Pfalz soll noch weniger Hausmüll produziert und der Abfall besser verwertet werden. Ziel ist es, Rohstoffe und Energie zu sparen.
Jeder Haushalt in Rheinland-Pfalz verursacht pro Jahr rund 118 Kilo Müll. Das sind bereits zehn Kilo weniger als im Bundesdurchschnitt - es soll aber noch besser werden. So sieht es der neue Abfallwirtschaftsplan vor, den Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) vorgelegt hat.
"Abfall soll nicht die Regel bleiben, sondern die Ausnahme werden", so Eder. Was sich nicht vermeiden lasse, solle so sortiert und erfasst werden, dass der Müll in einen möglichst effizienten Verwertungskreislauf gelangen könne. "Der Restabfall soll wirklich Restabfall sein."
Zielvorgaben für Innenstädte und Dörfer
Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer sollen die anfallenden Abfälle noch besser trennen. Zum Beispiel landet immer noch zu viel Biomüll in der Restmülltonne. Diese Fehlwürfe sollen künftig pro Einwohner und Jahr höchstens noch 20 Kilo ausmachen.
Das Landesamt für Umwelt soll einen einheitlichen Standard entwickeln, damit in jeder Kommune Abfall ordentlicher sortiert werden kann. Vergleichbare Kommunen sollen in Clustern zusammengefasst werden, so dass Innenstädte und Dörfer Zielvorgaben erhalten, die ihren Besonderheiten gerecht werden.
Biomüll für die Biogas-Produktion
Denn aus Biomüll kann in den acht Vergärungsanlagen im Land Gas und Energie gewonnen werden. Bis zu 60 Prozent des in Biotonnen oder beim Grünschnitt im Garten gesammelten organischen Matarials könnten so genutzt werden, so Ministerin Eder. Damit liege Rheinland-Pfalz weit über dem bundesweiten Schnitt von 33 Prozent. "Durch die stoffliche Verwertung der Biotonnen und Gartenabfälle wurden etwa 40.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart", so die Ministerin.
Weniger Müll, mehr Klimaschutz
Aber auch weniger Abfall insgesamt bedeute mehr Klimaschutz. Der Inhalt der Restmülltonne wird teuer verbrannt. Bessere Mülltrennung spare also Geld, Rohstoffe und klimaschädigendes CO2.
Der neue Abfallwirtschaftsplan enthalte auch eine Bestandsaufnahme der derzeit verfügbaren Deponie-Kapazitäten und eine Prognose für den künftigen Bedarf. Regional unterschiedlich gebe es die Notwendigkeit, zusätzliche Kapazitäten für die Ablagerung von Müll zu schaffen, sagte die Ministerin.