Der Flughafen Hahn ist verkauft. Den Zuschlag hat die Trierer Triwo erhalten. Das Unternehmen betreibt bereits Flughäfen im Land - mit dem Hahn sind diese aber nicht vergleichbar.
Hahn, Mendig, Zweibrücken: Das sind die Namen der Orte, an denen Peter Adrians Triwo aus Trier jetzt Flughäfen und Flugplätze betreibt. Wir haben uns die Projekte des Trierer Unternehmers genauer angeschaut.
Triwo AG übernimmt Flughafen Hahn Peter Adrian: Unternehmer mit Pilotenschein und Weitblick
Chef eines weit verzweigten Unternehmens, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer und nun Käufer des Flughafens Hahn: Der passionierte Pilot Peter Adrian liebt es, das Steuer zu übernehmen.
Flugplatz Zweibrücken
Flugplatz Mendig
Flughafen Hahn
Flugplatz Zweibrücken
Der Flugplatz Zweibrücken ist ein ehemaliger US-Militär Flughafen, den die amerikanischen Truppen im Jahr 1991 verlassen haben. Danach wurde er für den zivilen kommerziellen Luftverkehr freigegeben. Im November 2014 wurde dann der Betrieb des Flughafens eingestellt, nachdem der Betreiber im Juli Insolvenz anmelden musste.
Der Insolvenzverwalter damals war Jan Markus Plathner, der jetzt auch die Insolvenz am Flughafen Hahn verwaltete und ebenfalls die Triwo als neuen Investor vorstellte.
Oberbürgermeister zufrieden mit Entwicklung
Der Oberbürgermeister von Zweibrücken, Marold Wosnitza (SPD), sieht eine positive Entwicklung: "Seit die Triwo den Flugplatz übernommen hat, entwickelt er sich sehr langsam, aber stetig voran. Mittlerweile haben wir dort fünf Säulen. Das eine ist der Flugbetrieb, der sukzessive auch ausgebaut wird, wir haben eine Kfz-Teststrecke dort laufen, ganz neu ist eine Brandsimulationsanlage, die extrem gut angenommen wird, wir haben ein Veranstaltungszentrum und einen Gewerbepark."
Die Gewerbefläche auf dem Flughafengelände sei so gut wie ausgebucht. In Kombination mit dem Outlet sagt der Oberbürgermeister zur Entwicklung des Geländes: "Dieses Konversionsprojekt Zweibrücken Flughafen ist ein absolutes Erfolgsprojekt." Vor der Insolvenz seien dort ungefähr 120 Mitarbeiter tätig gewesen, nun seien es ein Drittel mehr.
Flugplatz Mendig
Der Zweckverband Konversion Flugplatz Mendig ist froh über den neuen Eigentümer des insolventen Flughafens Hahn, sagt der Vorsitzende Jörg Lempertz (CDU), der auch der Verbandsgemeindebürgermeister von Mendig ist. "Die Zusammenarbeit läuft ohne Reibungsverluste, zielorientiert und kooperativ."
Die Trierer Triwo-AG des Unternehmers Peter Adrian hatte bereits 2008 den ehemaligen Flugplatz Mendig in der Eifel übernommen. Nach Angaben von Lempertz war die Triwo AG damals der Wunschkandidat gewesen. Mehr als 70 Unternehmen hätten sich im Laufe der Jahre in Mendig angesiedelt.
Flughafen Hahn
Wie genau die Investitionen der Triwo in den Flughafen Hahn aussehen werden, ist derzeit noch nicht klar. Bekannt ist bisher nur, dass die Triwo das Fracht- und Passagiergeschäft weiterentwickeln und die etwa 400 Arbeitsplätze erhalten will.
Der Luffahrtexperte Christoph Brützel bezweifelt allerdings, dass es gelingt, einen Linienverkehrsflughafen wie den Hahn gewinnbringend zu betreiben. Das sei auch der grundlegende Unterschied zu Mendig und Zweibrücken, sagt Brützel.
Zukunft des Hunsrück-Airports mit neuem Investor Luftverkehrsexperte: Hahn hat als Verkehrsflughafen keine Chance
Nach fast zwei Jahren Insolvenz hat der Hahn einen Käufer. Ist das die Chance für den Flughafen im Hunsrück? Der SWR sprach darüber mit dem Luftverkehrsexperten Christoph Brützel.
Zwar habe Peter Adrian als Investor viel Erfahrung mit Flughäfen, so Brützel weiter. "Allerdings nicht mit Linienverkehrsflughäfen, also großen Flughäfen. Was er bisher betreibt, zum Beispiel in Zweibrücken, das sind Sonderlandeplätze, wo er luftverkehrsaffine Geschäfte und zum Teil Gewerbeparks eingerichtet hat. Darin sehe ich eigentlich die Chance, die in dieser Investition liegt."
Die Triwo will gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter am kommenden Donnerstag über ihre Pläne für den Flughafen Hahn im Hunsrück informieren.