Das Vorbild der Trierer ist Barcelona. Grüne Inseln in der Innenstadt sollen Abkühlung bringen und die Luft verbessern.
Barcelona hat es geschafft, durch gezielte Maßnahmen die Stadt klimafreundlicher zu gestalten und die Straßen abzukühlen. Mit sogenannten "Superilles“ (Superblöcken). Das sind autofreie Wohnquartiere. Straßen werden entsiegelt und durch Grünflächen ersetzt. Auch mit gigantischen Pflanzkübeln.
Was Experten gegen Hitze empfehlen Pflastersteine raus, Natur rein: Klima-Ideen für mehr Grün und Wasser in Trier
In den Niederlanden nennen sie es "Tegelwippen": Pflastersteine entfernen und Plätze entsiegeln. Auch Trier könnte dem Beispiel folgen, sagt ein Experte.
Trier zieht nach
Wer in letzter Zeit einmal durch die Trierer Brotstraße und über den Viehmarkt gegangen ist, dem sind vielleicht die neuen grünen Oasen aufgefallen. Riesige Pflanzkübel, die mit Blumen und kleinen Bäumen bepflanzt sind. Diese Kübel sind kombiniert mit schattigen Sitzgelegenheiten, teilweise mit integrierten Tischen, die zum Verweilen und Picknicken einladen.
Die Begrünung der Innenstadt spielt in Trier aktuell eine wichtige Rolle. Sie verbessert nicht nur die Lebensqualität der Bewohner, sondern macht Städte auch widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels. Denn Grünflächen in Innenstädten können den städtischen Wärmeinseleffekt reduzieren und die Luftqualität verbessern.
Trierer wollen noch mehr Grün in der Innenstadt
Den Trierern gefallen die neuen "grünen Oasen" in der Stadt. Doch sie meinen: Das könne nur ein erster Schritt sein, um die Stadt an den Klimawandel anzupassen.
Bund und Land fördern Klimaanpassung der Städte
Finanziert wird das Projekt zu 90 Prozent aus dem Programm "Innenstadtimpulse" des Innenministeriums Rheinland-Pfalz, sowie aus dem Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, welches Teil des städtischen Projekts „Lebens(t)raum Innenstadt Trier“ ist. Die Kosten für alle zusammen belaufen sich, einschließlich Aufstellung und Bepflanzung, auf etwa 360.000 Euro.
Blumenkübel statt Baumpflanzungen- warum eigentlich?
Bäume in der Innenstadt - das geht nicht überall. Gerade in einer Stadt wie Trier, in deren Boden historische Überreste sind. Auch über Tiefgaragen ist es nicht möglich, Bäume zu pflanzen. Da sind die großen Blumenkübel eine praktische Alternative. Außerdem kann die Stadtverwaltung schauen, wo die sogenannten "grünen Oasen", die Parklets, am besten stehen.
Vier weitere große Kübelbereiche sind geplant. Derzeit wird diskutiert, wo sie hinkommen sollen. Außerdem wurden bereits Fördermittel für die Anschaffung weiterer Innenstadtbegrünungs-Inseln beantragt. Im Herbst wird es eine ganze Reihe von Begrünungs- und Sitzelementen in der Bahnhofstraße geben. "Wenn sich zeigt, dass ein Standort nicht angenommen wird oder es andere Probleme damit gibt, können die Parklets andernorts aufgestellt werden, weil sie nicht bodengebunden sind", so die Stadt Trier. Die Art der Begrünung soll ähnlich sein, wird aber aus anderen Mitteln finanziert werden.
Städte in der gesamten Region Trier werden grüner
In der Bitburger Altstadt gibt es zwei neue begrünte Ruheplätze. Zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und des Innenstadtklimas hat die Stadt die Projekte "Im Graben / Sackgasse Blühende Altstadt“ sowie "Geibengasse Sitzplatz Römischer Garten“ verwirklicht.
Auch in der Stadt Wittlich ist die Bepflanzung ein wichtiger Bestandteil des Klimaschutzkonzeptes der Stadt. Am Lieserufer kann man das am naturnahen Spielplatz sehen. Auch die Stadt Prüm will mehr Bäume pflanzen. Vor allem an Grundschulen soll so auch für Beschattung gesorgt werden.