Die Gewerkschaft ver.di hat heute mit Warnstreiks den öffentlichen Nahverkehr in vielen Städten lahmgelegt. Auch in Trier sind viele Busse im Depot geblieben.
Bis in die Nacht müssen sich im Stadtgebiet Trier viele Menschen auf Einschränkungen im Busverkehr einstellen. Das teilten die Stadtwerke Trier (SWT) als Betreiber der Verkehrsbetriebe mit. Laut SWT sind große Teile der Belegschaft dem Aufruf zum Streik gefolgt, besonders Busfahrerinnen und Busfahrer. Bisher hätten bis zu 220 Mitarbeitende die Arbeit niedergelegt, teilte die SWT auf Anfrage mit.
Das bedeutet, dass heute nur wenige Buslinien bedient werden können. Fahren würden meist nur die Linien 17, 30, 31 und 32 sowie das Smart-Shuttle. Diese Linien werden von Auftragsunternehmen gefahren. Viele Nutzerinnen und Nutzer, also Buspassagiere, haben sich aber vorher über die Warnstreiks informiert und ihre Fahrten anders organisiert.
Außerdem hat ein Demonstrationszug der Klimaaktivisten von Fridays-for-Future für Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt gesorgt. Nach Angaben der Polizei waren etwa 400 Demonstranten für mehr Klimaschutz in Trier unterwegs. Zu Zwischenfällen sei es nicht gekommen.
Wegen Streik: Andere Verkehrsmittel nutzen
Die Verkehrsbetriebe hatten schon im Vorfeld ihren Fahrgästen empfohlen, andere Alternativen zu nutzen, etwa Fahrgemeinschaften zu bilden. Oder auf's Fahrrad umzusteigen.
In Trier gab es am Freitagmorgen auch eine Kundgebung am Betriebshof im Stadtteil Euren. Mehr als einhundert Streikende hatten sich dort versammelt. Hintergrund sind die bundesweiten Tarifverhandlungen der Gewerkschaft ver.di. Mit dem Warnstreik soll der Druck in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes erhöht werden, teilte ver.di mit.
Warnstreik im ÖPNV In RLP standen viele Busse und Bahnen still
Pendler in Rheinland-Pfalz hatten es am Freitag schwer: In fünf Städten fielen Busse und Bahnen aus. Nach Gewerkschaftsangaben hatten etwa 800 Angestellte die Arbeit niedergelegt.
Der Warnstreik hatte vielerorts am Freitagmorgen mit Fahrplanbeginn begonnen und sollten den ganzen Tag dauern, teilte ver.di mit. In den Verhandlungen für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordern ver.di und der Beamtenbund dbb 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite lehnt das als überzogen ab.
Auch andere Bereiche vom Warnstreik betroffen
Darüber hinaus könne es auch in anderen Unternehmensbereichen der Stadtwerke Trier zu streikbedingten Ausfällen und Einschränkungen kommen. Die Energie- und Wasserversorgung sei aber nicht gefährdet.
Aktuelle Informationen rund um die Auswirkungen des Warnstreiks sind auf der Website der SWT zu finden.
Hoher Krankenstand bei Personal
Die aktuelle Krankheitswelle treffe auch die Busfahrerinnen und Busfaher der Stadtwerke Trier. Deshalb verringerten die SWT ihr Busangebot am Wochenende. Schon ab Freitag würden die Nachtfahrten entfallen, die letzte Abfahrt ab Hauptbahnhof sei um 0:15 Uhr. Am Samstag gelte der Sonntagsfahrplan. Das Nachtangebot des Smart-Shuttles sei davon nicht betroffen.