Menschen in Trier reagierten überrascht auf den angekündigten Rückzug der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Dreyer lebt im "Schammatdorf" in Trier-Süd.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer aus Trier will ihr Amt aufgeben. Die SPD-Politikerin teilte am Mittwoch in Mainz mit, dass sie zurücktreten werde.
Pressekonferenz von SPD-Regierungschefin RLP-Ministerpräsidentin Malu Dreyer begründet Rücktritt: "Die Kraft geht aus"
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) will sich von ihrem Amt zurückziehen. Sozialminister Schweitzer soll ihr nachfolgen.
Sie habe feststellen müssen, dass ihre Kraft endlich sei. Sie habe die Energie nicht mehr so wie früher. "Meine Akkus laden sich leider nicht mehr so schnell auf", sagte Dreyer.
Menschen in Trier überrascht von Malu Dreyers Rücktritt
Menschen in Trier reagierten heute durchweg überrascht auf den angekündigten Rückzug der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin - unabhängig davon, ob sie mit der Politik Dreyers eher einverstanden sind oder nicht. Das ergab eine Umfrage des SWR.
Seit 2004 ist Dreyer mit dem früheren Oberbürgermeister von Trier, Klaus Jensen, verheiratet. Das Paar wohnt in dem inklusiven Wohnprojekt "Schammatdorf" in Trier-Süd.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Trier, Verena Hubertz, schrieb in einer Mitteilung, "es gibt diese Menschen, die dich prägen und leiten, früh etwas in dir sehen, was du vielleicht selbst noch nicht gesehen hast. Das ist Malu Dreyer für mich."
Dreyer habe sie früh in die Politik begleitet, "als Mentorin, Ratgeberin, Freundin, Landesmutter und Triererin mit Herz", so Hubertz.
Der SPD-Landtagsabgeordnete Nico Steinbach aus der Eifel wurde eigenen Angaben zufolge am Mittwoch vom Rücktritt überrascht. Zwar habe es schon "Gemunkel und Überlegungen" gegeben, ob die Ministerpräsidentin bei der nächsten Wahl wieder antreten werde. Umso erfreulicher sei es nun, dass der Wechsel an der Spitze sehr gut vorbereitet und harmonisch abgestimmt worden sei.
Wolfram Leibe nennt Dreyer "Glücksfall für das Land"
Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) bezeichnete Malu Dreyer als "Glücksfall für unser Land". Deshalb bedaure er es, dass sie ihr Amt niederlegt.
"Malu Dreyer ist eine tolle Frau, die ich sowohl menschlich sehr schätze wie auch in ihrer beruflichen Rolle als Landtagsabgeordnete, Ministerin und seit elf Jahren als Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz."
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Besonders dankbar sei er, so Leibe, dass sich in Dreyers Amtszeit - unter anderem durch die Altschulden-Übernahme - die finanzielle Situation von Kommunen wie Trier deutlich verbessert habe und dafür, dass sie der Förderung des bezahlbaren Wohnens so einen hohen Stellenwert eingeräumt habe.
Sven Teuber: Mit dem Rücktritt Dreyers geht eine Ära zu Ende
Sven Teuber, SPD-Landtagsabgeordneter aus Trier, schrieb auf Facebook, mit dem Rücktritt von Dreyer ende eine Ära. "Sie ist es und bleibt es, die Menschen einte statt spaltete. Die Humanität lebte und das Land ebenso führte. Sie hat immer auf Team und den Fortschritt und Erfolg für die Menschen statt aufs Ego gesetzt."
Die 63-Jährige Malu Dreyer ist seit 2013 Regierungschefin und regiert derzeit gemeinsam mit Grünen und FDP. Sie leidet seit Jahrzehnten an einer Multiplen Sklerose.
Wechsel in der SPD Rheinland-Pfalz Reaktionen aus RLP und dem Bund auf den Rücktritt von Malu Dreyer
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat ihren Rücktritt verkündet. Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) soll ihr nachfolgen. Hier Reaktionen aus RLP und dem politischen Berlin: