Um mehr Menschen zum Blutspenden zu animieren, bietet das Deutsche Rote Kreuz in einem Trierer Einkaufszentrum die Möglichkeit, spontan Blut zu spenden. Das kommt gut an.
Martin Schulte verbringt seine Mittagspause in der Trier-Galerie - allerdings nicht, um in den zahlreichen Läden Bücher, Kleidung oder Parfum zu shoppen.
Der Mitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinde steuert ein Ladenlokal in der ersten Etage der Einkaufs-Passage an, das mit seiner modernen Einrichtung in dunklen, gedämpften Farben eher wie eine schicke Lounge aussieht. Getränke und süße Snacks gibt es hier umsonst, wenn man wie Martin Schulte Blut spenden will.
Blutspenden auch ohne Termin
Martin Schulte ist zum zweiten Mal hier. Seit seinem Zivildienst weiß er, wie dringend Blut jeden Tag benötigt wird. Seit März gibt es die sogenannte Pop-Up-Blutspende in Trier, sprich die Möglichkeit, in einem Ladenlokal mit oder ohne Termin Blut zu spenden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat das Konzept bereits in drei Städten in Nordrhein-Westfalen (Dortmund, Leverkusen, Düsseldorf) getestet.
Das DRK möchte so etwas gegen die nachlassende Spendenbereitschaft tun. Vor allem jüngere Menschen ließen sich kaum noch für die klassischen Blutspendetermine in Turnhallen und Vereinsheimen begeistern, erzählt Benjamin Albrecht vom DRK.
Ruhige Lounge-Atmosphäre
Nach knapp sechs Monaten ist klar: Das neue Konzept funktioniert. Seit März seien etwa 2.400 Spender vorbei gekommen. Davon haben knapp 600 das erste mal Blut gespendet, das ist etwa jeder Vierte. Damit sei die Erstspenderquote in Trier und Trier-Saarburg um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, sagt Benjamin Albrecht.
Er bestätigt, dass vor allem jüngere Spender spontan rein kämen, um Blut zu spenden. Die ruhige Lounge-Atmosphäre in dem Ladenlokal gefalle aber den meisten Spendern sehr gut, ganz altersunabhängig.
Gute Tat in der Mittagspause
Blutspender Martin Schulte liegt nach einer kurzen Voruntersuchung auf der Liege und lässt sich die Nadel in den Arm schieben. 500 Milliliter fließen dann in den Beutel. Blut, dass mindestens drei Menschen irgendwo in Deutschland weiterhilft.
Die Pop-up-Blutspende findet er sehr praktisch. Ohne viel Aufwand lasse sich ein Termin buchen, man komme sofort dran - hervorragend für eine gute Tat in der Mittagspause.
Weitere Pop-Up-Stores zum Blutspenden geplant
Das Ladenlokal in der Trier-Galerie war zunächst für ein halbes Jahr angemietet. Wegen der positiven Resonanz geht es weiter, teilte Benjamin Albrecht vom DRK mit. Und weil das Konzept so gut läuft, könnten bald weitere Pop-up-Blutspenden in Rheinland-Pfalz folgen.