Die Polizei hat die Ermittlungen nach den Ausschreitungen in Trier-West an Weiberfastnacht abgeschlossen. Die Ermittlungsergebnisse wurden an die Staatsanwaltschaft abgegeben.
Ein Teil der Akten liege schon bei der Staatsanwaltschaft, der Rest werde demnächst folgen, sagte ein Polizeisprecher dem SWR. Insgesamt wird laut Polizei gegen zwölf Verdächtige ermittelt. Gegen zwei Personen wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Polizisten und Körperverletzung sowie gegen zehn weitere Personen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs.
16-Jähriger weiter in U-Haft
Ein 16-jähriger Tatverdächtiger befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Das bestätigte sein Anwalt Michael Lipinski dem SWR. Die Haftbeschwerde liege derzeit beim Oberlandesgericht in Koblenz. Demnächst könnte es eine Entscheidung geben.
Der Rechtsanwalt des 16-jährigen findet die Entscheidung des Amts- und des Landgerichts, an der U-Haft festzuhalten, falsch. Er sehe bei seinem Mandanten weder eine Flucht- noch eine Wiederholungsgefahr, sagte Lipinski. Sein Mandant wohne noch bei seinen Eltern. Er habe kein Geld und würde nicht wissen, wohin er flüchten sollte. Er habe außerdem keine Absicht, zu flüchten.
Ein Richter am Amtsgericht Trier hatte Anfang März einen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte sowie der gefährlichen Körperverletzung gegen den 16-Jährigen erlassen.
Nach Attacken auf Beamte vor Diskothek Künftig mehr Präsenz von Polizei in Trier-West
Als Konsequenz aus dem Gewaltausbruch vor einer Diskothek in Trier will die Polizei in dem Stadtviertel künftig mehr auf den Straßen unterwegs sein.
Nächtlicher Angriff auf Polizisten
In der Nacht zum 17. Februar sollen vor der Diskothek "Secret Club" in Trier-West 13 Polizisten bis zu 40 Angreifern gegenübergestanden haben, die mit Glasflaschen, Holzstöcken und Schaufeln auf die Beamten losgegangen sein sollen. Die Polizei war zuvor wegen einer Körperverletzung alarmiert worden. Bei den Ermittlungen vor der Diskothek eskalierte die Lage.
Fünf Polizisten - eine Frau und vier Männer - wurden verletzt, zwei davon von Pfefferspray der Polizei. Als die Lage eskalierte, gab ein Polizist zwei Warnschüsse in die Luft ab, daraufhin liefen laut Polizei zahlreiche mutmaßliche Angreifer weg. Zwei Verdächtige waren damals vorübergehend festgenommen worden.