Am Moselufer liegt viel Müll herum. Das soll sich in Zukunft ändern. Zwei Frauen aus Reil haben dem Müll den Kampf angesagt. Dabei wollen sie sich mit Gleichgesinnten vernetzen.
Es dauert keine fünf Sekunden bis Christiane Thomas bei ihrer Joggingrunde die erste Plastiktüte erspäht. Sie stopft den Müll in die Tüte, die sie immer dabei hat. Jede Woche sammelt Christiane Thomas so Trinkflaschen, Zigarettenschachteln oder Taschentücher auf ihrer Laufstrecke in Reil ein.
Nicht nur Zuspruch für Müllsammelaktionen
Hunderte Kilo Müll dürfte Thomas so über die Jahre gesammelt haben, schätzt sie. Bei ihren Runden gibt immer wieder Leute, von denen sie dafür auch spöttische Blicke erntet. Aber sie schämt sich nicht dafür, fremden Müll wegzuräumen, sagt Thomas. Mittlerweile sei ihr vollkommen egal, was die anderen denken.
Müllsammler sollen sich vernetzen
Für ihr Engagement erhält Christiane Thomas auch viel Zuspruch. Daraus hat sie eine Idee entwickelt: In der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach soll ein Netzwerk entstehen, in dem Müllsammler aus der Umgebung zusammenkommen.
Unterstützt wird sie dabei von Verbandsbürgermeister Marcus Heintel (SPD) und der ersten Beigeordneten von Reil, Dagmar Barzen (SPD). Sie wollen die Müllsammler in der Region zusammenbringen. "Es geht darum, das Müllsammeln besser zu koordinieren und vielleicht auch gemeinsame Aktionen zu starten", sagt Barzen.
Seite im Amtsblatt liefert Tipps für weniger Müll
Barzen und Christiane Thomas haben auch schon ein konkretes Projekt umgesetzt. So erscheint im Amtsblatt der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach jede Woche eine Seite, auf der über geplante Treffen des Netzwerks informiert wird. Es werden aber auch praktische Tipps geliefert, um Müll zu reduzieren.
Die erste Veranstaltung des Netzwerks soll am Montag im Bürgerhaus in Wolf stattfinden. Bisher hätten sich 20 Personen angemeldet, Thomas und Barzen hoffen aber auf mehr Zuspruch.
Auch Kinder und Jugendliche sollen anpacken
Eingeladen sind zum Beispiel alle Schulen und Kindergärten in der Verbandsgemeinde, die sich an dem Müllsammelprojekt beteiligen sollen. "Wir sind motiviert, wollen anpacken und hoffen, dass sich dafür viele zusammenfinden", sagt Dagmar Barzen.