Im März soll ein Mann in Trier-Nord auf seine Partnerin eingestochen haben. Die Frau wurde lebensgefährlich verletzt. Vor dem Landgericht Trier kündigte der Mann an, auszusagen.
Zu Beginn des Prozesses erklärte der Angeklagte, an einem der nächsten Verhandlungstermine über seine Beziehung zu seiner ehemaligen Lebensgefährtin reden zu wollen. Außerdem werde er Rückfragen des Gerichts zulassen.
Während die Anklage verlesen wurde, vermied der Mann durchgängig den Blickkontakt mit seinem mutmaßlichen Opfer, das ihm als Nebenklägerin gegenüber saß.
Nachbarn hören Hilfeschreie
Es war am Freitag den 22. März gegen Mittag. Da hörten Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Trier-Nord einen Streit in der Nachbarwohnung und die Hilfeschreie einer Frau. Die Nachbarn alarmierten daraufhin die Polizei.
Gewalt gegen Frau
Als die Beamten vor Ort ankamen und an der Tür klingelten, öffnete ihnen ein Mann, der Blut an den Händen hatte, heißt es im Polizeibericht. In der Wohnung lag eine lebensgefährlich verletzte Frau auf dem Boden. Sie hatte Stichverletzungen am Hals und im Brustbereich.
Lagebericht "Häusliche Gewalt" vorgestellt Gewalt innerhalb von Familien und Partnerschaften nimmt zu
Viele Opfer von häuslicher Gewalt schweigen: Teils aus Scham oder aus purer Angst. Sie sollen in Zukunft bestärkt werden, die Taten anzuzeigen. Denn die nehmen laut einem aktuellen Bericht zu.
Kleinkind war in der Wohnung
Die Polizei alarmierte sofort den Rettungsdienst. Die lebensgefährlich verletzte 35-jährige Frau wurde ins benachbarte Krankenhaus gebracht und notoperiert. In der Wohnung fand die Polizei auch ein einjähriges Mädchen. Das Kind war unverletzt und wurde in die Obhut des Jugendamtes gegeben.
Haftbefehl gegen Mann
Der Mann wurde direkt vor Ort festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Haftbefehl gegen den 36-Jährigen - wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung.
Prozess am Landgericht Trier
Jetzt steht der Mann als Angeklagter vor dem Landgericht Trier. Ihm wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Laut Anklage hat er ohne Anlass mit einem Messer und einer Schere auf seine Lebensgefährtin eingestochen und in Kauf genommen, dass sie stirbt.
Der Mann ist nicht vorbestraft und sitzt seit der Tat in Untersuchungshaft. Ein Urteil wird für Ende Oktober erwartet.