Sylvia Haller ist Sozialarbeiterin engagiert seit über zehn Jahre im Verein "Frauen helfen Frauen e.V. Heidelberg" und ist Mitglied des Deutschen Frauenrats.
Jede dritte Frau in Deutschland von Gewalt betroffen
Die Zahlen sind erschreckend: Jede dritte Frau in Deutschland ist von sexueller und/oder körperlicher Gewalt betroffen. Vor allen Dingen die eigenen vier Wände sollten eigentlich ein geschützter Rückzugsort sein. Doch gerade dort ist es für Frauen am gefährlichsten - gut jede vierte Minute wird einer Frau in Deutschland Gewalt von ihrem Partner angetan. Sylvia Haller weiß, dass die Frauen, die bei ihr und ihren Kolleginnen Hilfe suchen, eine schwere Zeit hinter sich haben.
Konzepte gegen häusliche Gewalt – Was tun, wenn er prügelt?
Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder nimmt zu
In den vergangen Jahren gab es einen Anstieg der häuslichen Gewalt – als ein Grund wird die Corona Pandemie vermutet. Doch auch nach Beendigung der Corona-Krise setzte sich diese negative Entwicklung fort. Fast 160.000 Fälle von Gewalt in Partnerschaften wurden 2022 gemeldet und es wird von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen.
Den Anstieg der in der Statistik festgehaltenen Fälle sieht Sylvia Haller aber nicht nur negativ. Sie denkt, dass dem Thema in der Corona-Pandemie mehr mediale Aufmerksamkeit geschenkt wurde und sich dadurch mehr Frauen wehren, weil sie ihre Rechte besser kennen.
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Sie schien ihren Traummann gefunden zu haben. Doch dann landete eine 47-Jährige in einem Albtraum. Am Ende schaffte sie es, sich daraus zu befreien.
Sylvia Haller setzt sich gegen Frauengewalt ein
Sylvia Haller engagiert sich seit 2011 gegen Gewalt an Frauen und deren Kinder. Sie ist Sozialarbeiterin und seit mehr als zehn Jahren gleichberechtigtes Mitglied der Geschäftsführung und des Teams des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. Heidelberg. Sie plädiert als Mitglied des Deutschen Frauenrats für mehr Plätze in Frauenhäusern und eine bessere Finanzierung dieser Einrichtungen.
Verschleiert der Umgang mit "häuslicher Gewalt" das Thema?
Sylvia Haller spricht ganz bewusst von "sogenannter häuslicher Gewalt", denn der reine Begriff würde verschleiern, von wem die Gewalt ausgeht. Ihre Argumente:
- Häusliche Gewalt benennt nur, wo sie stattfindet.
- Häusliche Gewalt benennt nicht, was genau die Frau einschränkt, was ihr angetan wird.
- Hat der Mann Macht über das Geld, gibt der Frau nur Taschengeld, ist das beginnende "ökonomische Gewalt".
- Schränkt der Partner die Frau ein bei Fragen wie: Welcher Arbeit geht sie nach? Wieviel Zeit verbringt sie mit Lohnarbeit und wieviel mit der Kindererziehung?
- Wird die Frau in ihrem sozialen Umfeld eingeschränkt, zum Beispiel im Kontakt mit Freundinnen?
- Kommt es zu sexualisierter bis hin zur körperlichen Gewalt?
Gewalt gegen Frauen ist alltäglich
Es müsse unbedingt mehr für den Schutz von Frauen getan werden, sagt Haller, schließlich würden jede Stunde in Deutschland 14 Frauen Partnerschaftsgewalt erfahren. Für das Thema "häusliche Gewalt" fehle ein gesellschaftliches Bewusstsein. Auch mit diesem Satz erklärt Sylvia Haller ihr Engagement.
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Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.