Weltweit mehr als 52.000 Spinnenarten

Rätselhafte Wesen: Trierer Forscher entschlüsseln Erbgut von Spinnen

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Spinnen mag nicht jeder. Viele haben sogar Angst vor ihnen. Forscher der Uni Trier aber nicht. Sie haben Erstaunliches über die achtbeinigen Wesen herausgefunden.

Interessiert hat die Forscher das Erbgut der Spinnen. Und es ist kaum zu glauben, das ist bei mancher Spinnenart ähnlich groß wie das beim Menschen. Den Biowissenschaftlern der Universität Trier ist es nun gelungen, den vollständigen Gen-Bauplan von drei nach ihrer Aussage außergewöhnlichen Spinnen offen zu legen. Darunter ist auch der Ammen-Dornfinger. Das Tier ist die einzige giftige Spinne Deutschlands.

Der Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) ist die einzige auch für den Menschen gefährliche Giftspinne Mitteleuropas.
Der Dornfinger (Cheiracanthium punctorium) ist die einzige auch für den Menschen gefährliche Giftspinne Mitteleuropas.

Weniger giftig, weil sie keine Giftdrüsen hat, ist die Gewächshaus-Federfußspinne. Auch sie haben die Forscher untersucht. Genauso wie eine Gliederspinne. Ihre Artgenossen gab es sogar schon vor den Dinosauriern.

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Rätselhafte Spinnen und offene Fragen

Die neuen Erkenntnisse der Forscher sollen auch Anhaltspunkte liefern, um die achtbeinigen Wesen besser zu verstehen, so die Experten der Uni Trier.

Von der Wissenschaft werden Spinnen oft weniger beachtet als andere Tiere.

Die Trierer Forschungsergebnisse könnten dazu beitragen, beispielsweise mehr über die Zusammensetzung von Spinnengift oder die Produktion von Spinnenseide herauszufinden. "Es gibt noch sehr viele ungelöste Fragen zu Spinnen. Von der Wissenschaft werden Spinnen oftmals weniger beachtet als andere Tiere", sagt Yannis Schöneberg. Den Forscher von der Universität Trier faszinieren Spinnen, vor denen viele Menschen Angst haben.

Weltweit mehr als 52.000 Arten von Spinnen

Die Forscher wurden bei ihren Untersuchungen von Künstlicher Intelligenz und einem Supercomputer unterstützt. Dennoch sei das Ordnen der DNA-Stücke eine wahre Puzzlearbeit gewesen. Die Forscher wollen auch die Evolution von Spinnen besser nachvollziehen können. Zum Beispiel, warum sich Spinnen im Körperbau so extrem unterscheiden. Und warum nur wenige Spinnen ihre Giftdrüsen verloren haben.

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Weltweit gibt es mehr als 52.000 Spinnenarten. Nur von sehr wenigen liegt das Erbgut vor, erklärt Schöneberg. Das macht es für den Wissenschaftler auch so spannend. Der jetzt entschlüsselte genetische Bauplan der drei Spinnen soll deshalb nur der Grundstein für weitere Forschungen sein.

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