Bis 2030 soll in Rheinland-Pfalz ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien verbraucht werden. Eine Studie hat sich damit befasst, welche Kraftanstrengung dafür nötig wäre.
Um die Klimaziele der Landesregierung zu erreichen, müssten von jetzt an jede Woche Photovoltaikanlagen auf einer Fläche von über zwölf Fußballfeldern sowie zwei hochleistungsfähige Windenergieanlagen gebaut werden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der Landesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e.V. (LDEW) hat durchführen lassen.
Dieses Ausbautempo habe das Land aber in der Vergangenheit noch nie erreicht, so der Verband, der die Interessen von rund 270 Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft in Hessen und Rheinland-Pfalz vertritt. Hinzu komme, dass die Nachfrage nach Energie steigen werde, da der Strombedarf in den Bereichen Wärme und Verkehr weiter zunehme.
Ob das Ausbauziel noch planmäßig zu erreichen ist? Schwer vorstellbar, so ein Sprecher des LDEW. Der Verband ist jedoch dafür, die Aufgabe anzugehen: "Die Energiewirtschaft als treibende Kraft der Energiewende zu unterstützen, ist nun unsere oberste Priorität", so der LDEW-Vorsitzende Oliver Malerius. Die jüngsten politischen Entscheidungen wie die Änderung des Landesentwicklungsprogramms seien hierbei ein positives Signal.
Diese Änderungen, die das Kabinett Anfang des Jahres beschlossen hatte, sehen unter anderem einen geringeren Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohnsiedlungen vor.
Neue Regelung in Rheinland-Pfalz Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohngebieten wird kleiner
In Rheinland-Pfalz wird der Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohnsiedlungen reduziert. Dadurch stehen mehr Flächen für die Erzeugung von Windenergie zur Verfügung.
Das allein reicht nach Ansicht des LDEW allerdings nicht aus. Er fordert, dass die Entscheidungen nun auch vor Ort praktisch umgesetzt werden, und wünscht sich in diesem Zusammenhang schnellere Genehmigungsverfahren. Dazu müsse sich die Politik klar dazu bekennen, dass der Ausbau der Windkraft oberste Priorität habe.
Der Bau von Windrädern kommt allerdings nicht überall im Land gut an. Die Genehmigungsverfahren werden vielfach von Protesten und Klagen begleitet. Die Gründe der Gegner sind unterschiedlich: Einige sorgen sich um den Erhalt des Landschaftsbildes, andere haben Bedenken, dass der Ausbau zulasten des Naturschutzes geht.
Der LDEW wünscht sich ein Umdenken in Rheinland-Pfalz. Der Ausbau der erneuerbaren Energien müsse als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden, bei der alle zusammen helfen.