Nicht nur Nutzer und Nutzerinnen des ÖPNV brauchten am Freitag Geduld. Auch im Einzelhandel wurde gestreikt. Die Verhandlungen kommen seit Monaten nicht voran.
Die Gewerkschaft ver.di hatte Beschäftigte einzelner Betriebe in ganz Rheinland-Pfalz zum Streik aufgerufen. Grund dafür ist, dass die Tarifverhandlungen im Einzelhandel seit Monaten nicht voran kommen.
"Die Tarifverträge im Handel sind bereits zum 30. April 2023 ausgelaufen", so Monika Di Silvestre, Landesfachbereichsleiterin Handel bei ver.di Rheinland-Pfalz. Seit Mai haben deshalb die Mitarbeitenden immer wieder ihre Arbeit niedergelegt. Meist wurde nur ein Not-Betrieb der Filialen ohne Service und längeren Wartezeiten an den Kassen angeboten.
Stundenlohnerhöhung von unter einem Euro brutto geboten
Die letzte Verhandlungsrunde im November sei von den Arbeitgebern abgesagt worden, so Silvestre. Trotz intensiver Gespräche hätten die Arbeitgeber aus Sicht der Gewerkschaft bislang kein ausreichendes Angebot vorgelegt. Ihr letztes Angebot sehe eine Erhöhung aller Einkommen um 5,3 Prozent vor. "Dies mag auf den ersten Blick großzügig erscheinen, bedeutet aber in der Praxis für eine Verkäuferin lediglich eine Stundenlohnerhöhung von 0,94 Euro brutto."
Die Streikaktion am Freitag sei "ein deutliches Zeichen dafür, dass die Beschäftigten im Einzelhandel entschlossen sind, für ihre Rechte einzustehen und einen gerechten Tarifabschluss zu erzielen", erklärte Di Silvestre im Vorfeld.
Demonstration zusammen mit den Beschäftigten des ÖPNV in Mainz
Die Streikenden aus den ausgesuchten Geschäften demonstrierten gemeinsam mit den Mitarbeitenden aus dem ÖPNV in Mainz.