Seit Monaten gibt es keine Bewegung in den Tarifverhandlungen für den Einzelhandel in Rheinland-Pfalz. Am Freitag legten viele Beschäftigte erneut ihre Arbeit nieder.
Wer am Freitag ins Möbelhaus, in die Buchhandlung oder in ein Bekleidungsgeschäft in Rheinland-Pfalz wollte, musste sich deshalb auf längere Wartezeiten an den Kassen und weniger Service einstellen.
Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen waren unter anderem Beschäftigte in Kaufland- oder H&M-Märkten, etwa in Kaiserslautern, Mainz oder Ludwigshafen.
Aufgerufen zu den Warnstreiks im Einzel- sowie im Großhandel hatte die Gewerkschaft ver.di. An einer Demonstration in Koblenz beteiligten sich am Freitag nach Gewerkschaftsangaben rund 300 Menschen.
Grund für die Warnstreiks sind die stockenden Tarifverhandlungen. Die Verträge sind bereits im März und April 2023 ausgelaufen und bis heute konnten Arbeitgeber und Gewerkschaft sich nicht auf neue Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden einigen.
Gewerkschaft ver.di unzufrieden mit Angebot der Arbeitgeber
"Das Angebot der Arbeitgeber im rheinland-pfälzischen Einzelhandel war auch in der 6. Verhandlung mit 5,3 Prozent zu weit von unserer Forderung entfernt", erklärt die ver.di-Verhandlungsführerin für den Einzel- und Versandhandel, Monika Di Silvestre. Umgerechnet seien das gerade mal 91 Cent brutto mehr je Arbeitsstunde. Die Beschäftigten bräuchten erheblich mehr, um die täglichen Kosten wegen der enorm gestiegene Preise, insbesondere im Bereich Lebensmittel, bezahlen zu können, so Di Silvestre.
Die Arbeitgeberverbände für den Groß- und Außenhandel und für den Einzel- und Versandhandel hätten laut der Gewerkschaft eine Verbandsempfehlung für den Großhandel von 5,1 Prozent und für den Einzelhandel von 5,3 Prozent ab dem 1. Oktober 2023 rausgegeben.
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Bis zu 425 Euro mehr pro Monat für die Beschäftigten gefordert
Die Gewerkschaft verlange für den Einzel- und Versandhandel eine Erhöhung der Gehälter um 2,50 Euro je Arbeitsstunde und 250 Euro für Auszubildende je Ausbildungsjahr. Für den Groß- und Außenhandel sollen die Gehälter der Mitarbeitenden um 425 Euro im Monat und die der Auszubildenden um 250 Euro je Ausbildungsjahr angehoben werden. In beiden Fällen sollen die Tarifverträge zwölf Monate gültig sein.
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