Ab 2026 haben Schüler und Schülerinnen einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung. In Rheinland-Pfalz wird das nicht flächendeckend möglich sein, sagen die Schulleitungen.
Eine deutschlandweite Studie des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) hat untersucht, welche Probleme für Schulen am drängendsten sind. In Rheinland-Pfalz wurden 102 Schulleitungen befragt. Das Ergebnis: Besonders das ab 2026 rechtlich verpflichtende Angebot einer Ganztagsbetreuung für Erstklässler wird nicht umsetzbar sein. Außerdem mangelt es an technischer Ausstattung und Wartung. Die Schulleitungen sehen sich zudem selbst hoher Belastung ausgesetzt.
Kommunikationsprobleme bei Ganztagsbetreuung
Der VBE bemängelt, dass die Standards für die Ganztagsbetreuung teilweise nicht bekannt seien. Der Landesvorsitzende Lars Lamowski kritisiert, es gebe Kommunikationsprobleme zwischen dem Land auf der einen und Schulen und Kommunen auf der anderen Seite. Die Schulleitungen hätten in der Befragung zum Teil angegeben, dass die Ganztagsbetreuung ab Beginn des Schuljahres 2026/27 nicht möglich sei.
Digitale Ausstattung Mangelware
In vielen Schulen in RLP fehlen außerdem technische Geräte. 13 Prozent der Leitungen hätten angeben, dass sie keinen vollständigen Klassensatz an digitalen Endgeräten zur Verfügung haben, doppelt so viele wie noch 2023. Mehr als Drei Viertel der Lehrkräfte gaben an, dass sie zwar Laptops, Tablets oder Smartphones haben, allerdings nicht für alle Schüler. Außerdem mangele es an Wartung und Austausch der vorhandenen Geräte, erklärte Lamowski.
Lamowski fordert einen neuen Digitalpakt. "Das hat mit Bildungsgerechtigkeit nichts zu tun", sagte er. Der Bund müsse unterstützen.
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Lehrkräfte nicht glücklich im Job
Für viele Schulleitungen ist der Job sehr belastend. 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihren Beruf nicht weiterempfehlen würden. Die wachsenden Ansprüche von Politik und Gesellschaft bereiten ihnen Sorge. Immerhin, beim Lehrkräftemangel ist insgesamt ein leichter Rückgang zu verzeichnen, gut die Hälfte (52 Prozent) der Schulen haben keine offenen Stellen, das sind 14 Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren.