Umbau für Gutenberg-Museum

Schatzkammer für die Gutenberg-Bibeln im Naturhistorischen Museum Mainz

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Autor/in
Ilona Hartmann
SWR-Autorin Ilona Hartmann

Im Museum für Naturkunde laufen die Umbauarbeiten auf Hochtouren. Im Frühjahr soll dort vorübergehend das Mainzer Gutenberg-Museum mit seinen Schätzen einziehen.

Noch gibt es jede Menge zu tun, aber alle sind mit Feuereifer dabei, versichert Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) bei der Baustellenbesichtigung. Was hier entstehe, sei die Zusammenführung zweier der wichtigsten Museen der Stadt Mainz unter einem Dach.

Während der eigentliche Standort des Gutenberg-Museums am Mainzer Liebfrauenplatz seine so dringend benötigte Sanierung plus Neubau erhält, zieht sein Bestand vorübergehend in das Naturhistorische Museum in der Reichklarastraße, in die Räume des ehemaligen Reichklara-Klosters.

Im Kirchenschiff des ehemaligen Reichklara-Klosters in Mainz entsteht ein Ausstellungsraum für das Gutenberg-Museum.
Im Kirchenschiff des ehemaligen Reichklara-Klosters in Mainz entsteht ein Ausstellungsraum für das Gutenberg-Museum.

Beleuchteter Kubus für Gutenberg-Bibeln

Voraussichtlich im April/Mai 2024 wird dafür rund ein Drittel der Ausstellungsstücke an den neuen Interims-Standort gebracht, darunter die berühmten Gutenberg-Bibeln. Für sie wird derzeit eine eigene Schatzkammer in dem ehemaligen Speisesaal des Klosters errichtet.

Ihr Kernstück: ein begehbarer, von innen beleuchteter Kubus, in dem die Bibeln betrachtet werden können - natürlich unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen.

In diesem Stahl-Kubus sollen künftig die berühmten Gutenberg-Bibeln ausgestellt werden.
In diesem Stahl-Kubus sollen künftig die berühmten Gutenberg-Bibeln ausgestellt werden.

Gutenberg-Kino und Druckladen ziehen auch um

In das erste Obergeschoss kommen das Gutenberg-Kino und die Werkstatt. In den Räumlichkeiten, die zum ehemaligen Kirchenschiff des Klosters gehören, sollen außerdem Druckvorführungen gezeigt werden.

In das zweite Obergeschoss wird der Druckladen einziehen - auch diesem Raum sieht man dank der vielen hohen Kirchenfenster seine frühere Nutzung noch deutlich an. Dezernentin Grosse erklärte, dass das Gutenberg-Museum auch an seinem Interims-Standort viel Wert auf museumspädagogische Elemente legen werde. 

In diesen Raum mit hohen Kirchenfenstern zieht der Druckladen des Mainzer Gutenberg-Museums.
In diesen Raum mit hohen Kirchenfenstern zieht der Druckladen des Mainzer Gutenberg-Museums.

Auch Naturhistorisches Museum soll profitieren

Die Stadt geht derzeit von rund acht Millionen Euro für die Interimslösung aus. Dabei ist es Dezernentin Grosse wichtig zu betonen, dass der gesamte Umbau nachhaltig sei. Fast alles, was in die Räumlichkeiten des ehemaligen Klosters investiert werde, komme später auch dem Naturhistorischen Museum zugute.

Unter anderem bekomme das Museum durch den Umbau eine moderne Lüftungsanlage und dauerhaft zusätzliche Ausstellungsflächen. So wurde etwa der Dachstuhl im Zuge des Umbaus entrümpelt. Auch hier sollen künftig Exponate des Naturhistorischen Museums zu sehen sein.

Der leergeräumte Dachstuhl des ehemaligen Reichklara-Klosters soll dem Naturhistorischen Museum Mainz künftig als Ausstellungsfläche dienen.
Der leergeäumte Dachstuhl des ehemaligen Reichklara-Klosters soll dem Naturhistorischen Museum Mainz künftig als Ausstellungsfläche dienen.

Ur-Zebra Quagga soll später in die Schatzkammer ziehen

Aauch die Schatzkammer soll erhalten bleiben, wenn das Gutenberg-Museum wieder an seinen eigentlichen Standort zurückgezogen ist. Dort werden dann die "Schätze" des Naturhistorischen Museums ausgestellt: seltene Lebewesen wie beispielsweise das urzeitliche Quagga-Steppenzebra. Das Mainzer Museum beherbergt drei von weltweit lediglich rund 20 erhaltenen Präparaten dieses Urtiers.

Besondere Eintrittskarte für beide Museen geplant

Für die Übergangszeit wird es eine gemeinsame Eintrittskarte geben, die den Besuch beider Ausstellungen ermöglicht. In diese Karte werde ein Chip eingelassen sein, mit dessen Hilfe man bei vielen Stationen im Museum weitere Informationen bekomme, so Grosse. Außerdem soll es eine gemeinsame Sonderausstellung beider Museen geben.

Für die Stadt Mainz handelt es sich laut Grosse um eines der aktuell wichtigsten und größten Bauvorhaben. Wann genau das Gutenberg-Museum von der Zwischenlösung wieder an seinen ursprünglichen Standort zurückziehen kann, dazu gibt es noch keine konkreten Aussagen.

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