Für die einen ist es nächtlicher Nervenkitzel, für andere ungebetener Besuch: Zum bundesweiten "Tag des Freibads" am Freitag warnte die Mainzer Polizei vor nächtlichen Besuchen in Freibädern.
Die nächtlichen Einbrüche in Freibäder seien kein Dummejungenstreich, sondern gefährlich und illegal. "Ein widerrechtliches Eindringen stellt einen Hausfriedensbruch dar", betonte die Polizei in Mainz. Dieser werde generell mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet. Bei Jugendlichen würden Gerichte auch schon einmal gemeinnützige Arbeit verhängen. "Es kann dennoch in besonders schweren und wiederholten Fällen auch zu Geld- oder sogar Haftstrafen kommen", so die Polizei.
Nicht nur Hausfriedensbruch, oft auch Vandalismus im Freibad
Baden in einer Sommernacht finden viele romantisch. Diejenigen, die für die Bäder verantwortlich sind, sehen das anders. Denn oft schwimmen die Eindringlinge nicht nur, sondern randalieren. Da landen auch schon mal Mülleimer oder Sitzbänke in den Schwimmbecken.
Dirk Osterhoff ist Geschäftsführer der Regionalbad Bingen-Ingelheim GmbH. Er hat früher mal eine Dienstwohnung in einem Freibad gehabt. Seiner Erfahrung nach handelt es sich bei den nächtlichen Freibad-Einbrechern meist um junge Erwachsene, die tendenziell leicht alkoholisiert sind und sich einen Spaß machen. Diese hätten überhaupt nicht im Kopf, dass sie einen Straftat begingen.
Dunkelziffer bei nächtlichen Schwimmbadbesuchen hoch
Wie oft Zäune überklettert werden und im Mondschein geschwommen wird, darüber gibt es keine genauen Zahlen. Schließlich werden viele der Eindringlinge gar nicht gefasst. Im Mainzer Taubertsbergbad wurden zwischen Mai 2022 und Mai 2023 lediglich zwei Fälle registriert. Dabei handelte es sich um 23 und 27 Jahre alte Männer, die jeweils betrunken ins Bad geklettert waren. Sie wurden durch Reinigungskräfte angetroffen, die dann die Polizei verständigten. Im Mombacher Schwimmbad wurden zuletzt keine Einbruchsfälle registriert.
Erinnerung an tragischen Unfall im Bergbad Heltersberg
Nicht immer endet so ein nächtlicher Freibadbesuch glimpflich. In dem Zusammenhang erinnerte die Polizei an den traurigen Unfall im Bergbad Heltersberg in der Südwestpfalz. Dort war im Juni ein 17-Jähriger tödlich verletzt worden, als er nachts versucht hatte, über das Drehkreuz im Eingangsbereich des Bades zu klettern.