Prozess am Landgericht

Komplize von Geldautomatensprengern in Mainz verurteilt

Stand
Autor/in
Ilona Hartmann
SWR-Autorin Ilona Hartmann

Rund ein Dutzend Geldautomaten sind im vergangenen Jahr in der Region Mainz gesprengt worden. Nun wurde ein 20-Jähriger verurteilt, der Fluchtautos besorgt hatte.

Das Landgericht Mainz verurteilte ihn wegen Beihilfe zu einer Sprengstoffexplosion und versuchten Diebstahls zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren auf Bewährung. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er einen hochmotorisierten Audi besorgt hatte, der später für eine Geldautomaten-Sprengung in Daun im Kreis Vulkaneifel als Fluchtwagen diente.

Festnahmen nach Groß-Razzia im Juni 2022

Im Juni des vergangenen Jahres war der Polizei, verschiedenen Staatsanwaltschaften und dem Bundeskriminalamt in einer gemeinsamen Aktion ein Schlag gegen die Geldautomatensprenger gelungen. 100 Kräfte durchsuchten auch in Rheinland-Pfalz unter anderem Geschäfts- und Wohnadressen von Fahrzeugverleihfirmen.

Dabei wurden 13 mutmaßliche Geldautomatensprenger festgenommen. Vier von ihnen sollen für die Taten in Rheinland-Pfalz verantwortlich sein. Anfang Dezember begann der erste Prozess gegen zwei Männer in Koblenz. Sie stammen wie der jetzt verurteilte 20-Jährige aus den Niederlanden. Der Mann ist nach Angaben des Gerichts zuvor nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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Im Jahr 2022 wurden in Rheinland-Pfalz mehr als doppelt so viele Geldautomaten gesprengt wie im Gesamtjahr 2021. Der Sachschaden liegt bei über fünf Millionen Euro.

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Fälle von Geldautomatensprengungen nehmen zu

In Rheinland-Pfalz wurden seit 2017 deutlich mehr Geldautomaten gesprengt als in den Jahren zuvor. Laut Landeskriminalamt gab es seitdem jedes Jahr zwischen 23 und 35 Fälle. Im vergangenen Jahr kam es dann noch einmal zu einem drastischen Anstieg: 2022 verzeichneten die Ermittler 56 Sprengungen von Geldautomaten. Zwölf Menschen wurden im Zusammenhang mit diesen Taten festgenommen.

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