Im Zusammenhang mit der Massenschlägerei in Kirn vor knapp drei Jahren hat das Amtsgericht Bad Kreuznach weitere Strafen verhängt. Einer der Täter war damals noch minderjährig.
Zwei der vier Angeklagten bekamen Bewährungsstrafen zwischen 6 und 11 Monaten. Die Tochter der bereits im März verurteilten Frau muss eine Geldstrafe von 1.350 Euro zahlen, ihr bei der Tat minderjähriger Sohn muss 70 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.
Die vier Verurteilten gehören einer syrischen Familie an, die im August 2020 mit einer anderen syrischen Familie in einen heftigen Streit geraten war. Die Auseinandersetzung endete laut Gericht damit, dass die beiden Familien unter anderem mit Rohren, Holzstielen und Kabeln aufeinander losgegangen waren. Rund 20 Menschen sollen an der Schlägerei beteiligt gewesen sein.
Erste Familienmitglieder schon verurteilt
Zwei der an der Schlägerei beteiligten Menschen standen bereits vor Gericht und bekamen jeweils eine Bewährungsstrafe. Verurteilt wurde unter anderem eine 39-jährige Frau, die zugegeben hatte, drei Menschen mit Kabeln geschlagen zu haben. Heute mussten sich ihre beiden Kinder, ihr Lebensgefährte und ihre Schwester vor Gericht verantworten.
Allen vier wurde vorgeworfen, zwei Familienmitglieder der anderen syrischen Familie unter anderem mit einem Baseballschläger und Fahrradketten geschlagen zu haben. Außerdem sollen sie nach Angaben des Gerichts auf ihre Opfer auch dann noch eingeschlagen haben, als diese schon auf dem Boden lagen.
Grund für Schlägerei bleibt unklar
Warum die beiden syrischen Familien derart aneinandergeraten waren, konnte auch vor Gericht nicht geklärt werden. Die beiden Familien hatten teils unterschiedliche und auch widersprüchliche Aussagen dazu gemacht.
Behörden in Kirn alarmiert
Die Familien wohnten im Jahr 2020 nur wenige hundert Meter voneinander entfernt. Die Kinder besuchten dieselbe Schule. Um zu verhindern, dass beide Familien noch einmal derart aneinander geraten, hatten sich Vertreter von Kreis, Verbandsgemeinde und Stadt zu einem runden Tisch getroffen. Auch Einsatzkräfte der Polizei und Mitarbeitende der Flüchtlingshilfe hatten an dem Krisengespräch teilgenommen.