Das Open Ohr in Mainz ist Kult. Zum 50. Mal wurde das kulturpolitische Festival über Pfingsten auf der Mainzer Zitadelle gefeiert. Zum Jubiläum gab es auch einen Rekord.
Vier Tage lang war die Mainzer Zitadelle wieder fest in der Hand der Festivalbesucherinnen und -besucher. Bis zu 12.000 waren es nach Angaben der Veranstalter, das sei ein Spitzenwert. Und zum Jubiläum gab es eine Besonderheit: Das Interesse an den Mehrtagestickets sei riesig gewesen.
Und das obwohl die Wettervorhersage im Vorfeld eher schlecht gewesen sei. "Wir sind total zufrieden", freut sich Lea Höltge aus dem Organisationsteam des Festivals. Auch habe es sehr gutes Feedback der aufgetretenen Künstlerinnen und Künstler gegeben.
Jubiläumsbox zum 50. Open Ohr Geburtstag
Besonders gut beim Publikum angekommen sei die Jubiläumsbox: ein zu drei Seiten hin geöffneter Container auf der Hauptwiese der Mainzer Zitadelle mit Erinnerungsstücken und Medienbeiträgen aus 50 Jahren Open Ohr Geschichte. Ein Highlight sei auch gewesen, dass mehrere Gründungsmitglieder die Jubiläumsbox besucht und von den Anfängen des Festivals erzählt hätten.
Generell seien die mehr als 80 Veranstaltungen gut besucht gewesen, so Lea Höltge. Dazu gehörten wieder jede Menge Livemusik, Theater, Kabarett, Lesungen, Filmvorführungen und Kinderprogramm. Und wie es sich für das kulturpolitische Open Ohr Festival traditionell gehört, wurde auch wieder fleißig diskutiert.
Festival-Motto "Kunst, Kritik, Krawall"
Das Motto in diesem Jahr lautete: "Kunst, Kritik, Krawall". Und es machte erneut deutlich, dass das Open Ohr Festival in Mainz mehr ist als nur fröhliches Bühnenprogramm und gute Laune. Die Grundidee des Festivals: sich mithilfe von Kunst mit gesellschaftlich relevanten Themen beschäftigen. Und beim diesjährigen Motto sollte es nach Angaben der Veranstalter um den Kern dieser Grundidee gehen: um die Kunst selbst.
Dabei ging es um die Fragen: was darf Kunst, wo beginnt Kunstfreiheit, wo endet sie? Und was müssen wir als Gesellschaft für die Kunst tun? Das war Thema in diversen Diskussionsrunden und Vorträgen.
Jubiläums-Ausgabe 50 Jahre Open Ohr Festival
Das Open Ohr Festival auf der Zitadelle in Mainz gilt als das am längsten bestehende jugendpolitische Themen-Festival in Deutschland.
Stadt Mainz und Freie Projektgruppe veranstalten das Festival
Das Amt für Jugend und Familie der Stadt Mainz und die Freie Projektgruppe veranstalten gemeinsam das Open Ohr Festival. Im Laufe der Jahrzehnte hat es sich von einem reinen Jugendfestival zu einem Familien-Event weiterentwickelt. "Mittlerweile kommen Menschen, die selbst noch als Jugendliche auf dem Open Ohr waren, mit ihren eigenen Kindern hierher", erzählt Yannik Weigelt aus dem Organisationsteam. Dabei sei es aber immer ein Festival geblieben, bei dem Mainstream und Konsum nicht im Mittelpunkt stünden.
Rücksichtsvolles Kiffen auf dem Open Ohr
Das Thema Kiffen hatte im Vorfeld auch die Open Ohr Veranstalter beschäftigt. Zwar sei es nicht ausdrücklich verboten gewesen, dennoch habe man um ein rücksichtsvolles Miteinander gebeten. Alle sollten sich auf dem Festival gleichermaßen wohl fühlen können. Und das ist laut dem Organisationsteam auch beim 50. Open Ohr Festival gelungen.
Alternative Festivalkultur Ein Hauch von Woodstock in Mainz: Das Open Ohr Festival feiert seine 50. Ausgabe
Das Mainzer Open Ohr Festival wurde 1975 aus der Taufe gehoben. Es ist ein nicht-kommerzielles, politisches Kulturevent mit Musik, Theater, Kabarett und Workshops.
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