2019 wollte er es schon einmal wissen, da klappte es allerdings nicht. Jetzt ist der Anwalt erneut Kandidat der Linkspartei für die Oberbürgermeisterwahl in Mainz.
Bei der Wahl 2019 erhielt Malcherek 2,8 Prozent der Stimmen. Damit konnte er den anderen Kandidaten keine Konkurrenz machen. Jetzt will er es noch einmal versuchen.
Er sei erfahren in der Kommunalpolitik und könne dem Wahlkampf einen sachlichen Stempel aufdrücken, so Malcherek bei der Vorstellung seines Programms.
Malcherek will Mainzer 9-Euro-Ticket
Drei Bereiche seien ihm besonders wichtig. Zum einen bezahlbarer Wohnraum in Mainz. Dazu müsse die Stadt mehr Grundstücke kaufen, auf denen geförderte Wohnungen gebaut werden können.
Für den Klimaschutz sei die Verkehrswende eine wichtige Stellschraube. Es gehe nicht um Verbote von Autos, sondern um eine Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs. Dazu wolle er ein Mainzer 9-Euro-Ticket einführen. Das geplante deutschlandweite 49-Euro-Ticket solle durch Zuschüsse in Mainz nur 9 Euro kosten.
Mainz soll Kulturzentrum bekommen
Was in Mainz noch fehle, sei ein unkommerzielles Jugend- und Kulturzentrum, ähnlich dem Schlachthof in Wiesbaden. "Wir brauchen einen Ort, an dem es laute Musik, Probenräume, Galerien und mehr gibt", sagte Malcherek.
Eine Idee sei, die Dragonerkaserne zu kaufen. Das Argument, dass Mainz für so etwas kein Geld habe, gelte ja jetzt nicht mehr. Als Mitglied im Finanz- und Bauausschuss wisse er, was möglich sei, so Malcherek.
Seit der Jugend politisch aktiv
Malcherek ist Rechtsanwalt, wurde 1973 in München geboren und ist in Mainz-Kastel aufgewachsen. Dort lebte er mit seinen Eltern in einer genossenschaftlich organisierten Eisenbahner-Siedlung, in der Menschen unterschiedlicher Schichten zusammen lebten. Das gemeinsame Wohnen und der Zusammenhalt haben vermutlich den Grundstein für seine linke politische Haltung gelegt.
Bereits in seiner Jugend war Malcherek politisch aktiv. Damals allerdings noch parteilos. Er war Redakteur bei "Dichtung und Wahrheit", einer linken Mainzer Stadtzeitung. Inzwischen ist er Stadtratsmitglied in Mainz für DIE LINKE. 2017 war er deren Kandidat für den Deutschen Bundestag. Jetzt will er es nochmal als OB-Kandidat versuchen.
Sieben Kandidatinnen und Kandidaten
Für die CDU kandidiert Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz. Der parteilose Nino Haase tritt als unabhängiger Kandidat an, er wird von den Freien Wählern und der ÖDP unterstützt. Die FDP nominierte Marc Engelmann. Für Bündnis90/Die Grünen geht Christian Viering ins Rennen und für die SPD Mareike von Jungenfeld. Außerdem kandidiert Lukas Haker für die Kleinpartei DIE PARTEI.