Die Stadt Mainz wächst und der Wohnraum ist knapp. Jedes Jahr kommen rund 2.000 neue Einwohner dazu. Die Lösung: Neue Baugebiete müssen her.
Mainz-Ebersheim liegt am südlichen Rand der Landeshauptstadt, umgeben von Feldern und Weinbergen und ist als Stadtteil am weitesten entfernt von der Innenstadt. Etwa 6.000 Mainzerinnen und Mainzer leben dort. Wenn die Pläne, die der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) am Dienstag vorgestellt hat, Realität werden, dann könnte sich die Einwohnerzahl von Ebersheim in den kommenden 15 Jahren verdoppeln.
Einwohnerzahlen der Stadt Mainz steigen
Ein Stadtplanungsbüro aus Karlsruhe hat geprüft, welche Stadtteile von Mainz weiter entwickelt werden können. Wo also noch Wohnraum geschaffen werden kann. Denn Fakt ist: Es wird langsam eng in Mainz. "Die Stadt wächst dynamisch", sagt Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos), jedes Jahr kämen rund 2.000 neue Einwohner dazu.
Planungsbüro hat Mainzer Stadtteile bewertet
Mögliche Flächen für neue Baugebiete haben die Stadtplaner im südlichen Hechtsheim ausgemacht und im Norden von Ebersheim. Dort sei genug Raum, um neue Baugebiete für insgesamt bis zu 3.300 neue Wohneinheiten zu schaffen. Doch bis dort die Bagger rollen, werden noch viele Jahre vergehen. Das bestätigte auch Baudezernentin Marianne Grosse (SPD).
Stadt sichert sich das Vorkaufsrecht
In einem ersten Schritt will sich die Stadt für diese Flächen das Vorkaufsrecht sichern. Der Stadtrat wird am Mittwoch darüber entscheiden. Stimmt dieser zu, werden die Bodenpreise dieser Woche "eingefroren", wie Oberbürgermeister Haase erläuterte, und die Stadt kann das Gelände, egal wann, zu dem festgelegten Preis kaufen. Das Ziel ist, so Haase, neuen und vor allem bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Bürgerbeteiligung geplant
Die aktuell vor allem landwirtschaftlich genutzten Flächen werden in den kommenden Monaten und vielleicht sogar Jahren zunächst weiter begutachtet, erläutert Baudezernentin Grosse. Dabei gehe es etwa um Fragen des Klimaschutzes, aber auch um die Frage, was auf welchen Böden tatsächlich gebaut werden kann, wo Straßen Sinn machen und wie der ÖPNV entwickelt werden könnte. Es sei fest eingeplant, die Bürger und auch die Ortsbeiräte einzubinden. "Das alles braucht Zeit", so Grosse.
Das jetzt vorliegende Gutachten eröffne der Stadt Chancen und zeige auf, wo künftig Wohnungsbau im Außenbereich der Stadt Mainz möglich sein wird, ergänzt Oberbürgermeister Haase. Sein Ziel sei es, den Wohnungsmarkt vor allem für Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu entspannen.