Nach Corona-Impfung

Möglicher Impfschaden - Mainzerin klagt gegen AstraZeneca

Stand
Autor/in
Wolfgang Seligmann
Onlinefassung
Corinna Lutz
Corinna Lutz ist Reporterin im SWR Studio Mainz

Sie war drei Tage nach der Corona-Impfung auf dem rechten Ohr taub und ist es bis heute. Deshalb fordert eine Mainzer Zahnärztin vom Impfstoffhersteller AstraZeneca Schadenersatz und Schmerzensgeld.

Es ist der erste Prozess um einen möglichen Impfschaden vor einem Mainzer Gericht. Das Landgericht beschäftigt sich ab heute mit dem Fall der 40-jährigen Zahnärztin aus Mainz. Sie fordert mindestens 150.000 Euro von AstraZeneca.

Taubheitsgefühl im Gesicht

Nach Angaben ihres Anwalts Joachim Cäsar-Preller war die Frau im März 2021 mit Kollegen aus der Zahnarztpraxis bei einem Impftermin gewesen. Drei Tage nach der Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von AstraZeneca habe sie auf dem rechten Ohr nichts mehr hören können. Am ersten Verhandlungstag sagte die Frau, direkt nach der Impfung habe sie ein Kribbeln in Fingern und ein Taubheitsgefühl im Gesicht verspürt.

Der Rechtsbeistand der beklagten Seite forderte, die Klage abzuweisen. Eine außergerichtliche Einigung war zuvor nicht zustande gekommen.

Handelt es sich um einen Impfschaden?

Auch jetzt sei sie immer noch auf dem rechten Ohr taub und könne noch nicht wieder arbeiten. Von der Berufsgenossenschaft sei ein Gutachten eingefordert worden, sagte der Anwalt der Klägerin.

Das Gutachten sei von der Uniklinik Würzburg erstellt worden. Darin werde der Mainzer Zahnärztin ein Impfschaden bescheinigt. Dieses Gutachten werde beim Prozess vorgelegt.

Rheinland-Pfalz

Post-Vac, Thrombosen, Herzbeschwerden FAQ: Alles zur Anerkennung von Corona-Impfschäden in RLP

Millionen Menschen haben sich gegen das Coronavirus impfen lassen und leichte Nebenwirkungen verspürt. Wenige trugen offenbar bleibende Schäden davon - und fühlen sich nun allein gelassen mit ihren Fragen.

Zur Sache Rheinland-Pfalz! SWR Fernsehen RP

Erster Fall gegen AstraZeneca in Bayern zunächst abgewiesen

Im Januar war bereits in Bayern ein erster Fall gegen AstraZeneca verhandelt worden. Auch dort hatte eine Frau wegen gesundheitlicher Beschwerden nach einer Corona-Impfung auf Schadenersatz und Schmerzensgeld geklagt.

Das Landgericht in Hof hatte die Klage jedoch abgewiesen. Die Klägerin hat nun Berufung eingelegt. Für den 3. Juli sei eine mündliche Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Bamberg geplant, teilte ein Gerichtssprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. In Mainz will das Landgericht am 21. August mitteilen, ob noch Gutachten zur Klärung des Falls erforderlich sind. Möglich ist nach Angaben der Richterin aber auch, dass zu dem Termin eine Entscheidung verkündet wird.

Die Corona-Impfung und mögliche Schäden

Medizin Verdrängte Corona-Impfschäden – Schwere Einzelfälle, wenig Forschung

Es ist schwierig, einen Impfschaden nachzuweisen. Möglicherweise liegt eine unerkannte Vorerkrankung vor? Betroffene fühlen sich oft alleingelassen. Experten sehen Forschungsbedarf.

SWR2 Wissen SWR2

Trier

Herzrasen, Schwindel, Druck im Kopf Corona-Impfschaden? Eine Frau aus Trier durchläuft Ärzte-Marathon

Auch zwei Jahre nach den ersten Corona-Impfungen fällt es schwer, einen möglichen Impfschaden nachzuweisen. Viele Patienten ziehen von Arzt zu Arzt. So auch Susanne Hoellen aus Trier.

Am Mittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Stand
Autor/in
Wolfgang Seligmann
Onlinefassung
Corinna Lutz
Corinna Lutz ist Reporterin im SWR Studio Mainz